• 27.03.2007 19:18

Newey und Red Bull bitten um Geduld

Stardesigner Adrian Newey ist über den mäßigen Saisonauftakt nicht überrascht - Aufbauarbeit bringe eben keine Resultate über Nacht

(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing ging beim Saisonauftakt in Melbourne leer aus, was an sich noch kein Weltuntergang ist - die erschreckend schwache Performance bei den Wintertests stimmt da schon eher nachdenklich. Als positiv wurde dafür Mark Webbers Leistung im Qualifying verbucht, denn der Australier stellte seinen RB3 vor heimischer Kulisse auf dem siebenten Platz ab.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Stardesigner Adrian Newey weiß, dass er keine Wunder bewirken kann

Im Rennen lief es dann freilich weniger gut, doch Stardesigner Adrian Newey, in den Red Bull so große Hoffnungen setzt, zeigte sich darüber in einem Interview mit 'F1 Racing' nicht überrascht, schließlich seien "50 Prozent" der Belegschaft noch Jaguar-Leute: "Sie sind alle enorm talentiert, aber wir hatten noch nicht genug Zeit, um einander kennen zu lernen. Außerdem haben wir nicht die gleichen Ressourcen wie die etablierten Teams", so der Brite.#w1#

Zwar wurde im Winter ein neuer Windkanal kommissioniert, doch voll ausgeschöpft wird die Anlage bislang nur zeitlich, nicht jedoch in Sachen Equipment. Gleichzeitig befinden sich hochrangige neue Mitarbeiter wie Peter Prodromou (Ex-McLaren) und Rob Marshall (Ex-Renault) noch in der Anfangsphase ihres Karriereabschnitts bei Red Bull Racing. So konnte auch die vierwöchige Verzögerung in der Entwicklung des RB3 zustande kommen - nicht zu vergessen den Wechsel auf Renault-Motoren.

"Jetzt brauchen wir eine Phase der Stabilität." Adrian Newey

"Wir sind schon schnell gewachsen", erklärte Newey. "Jetzt brauchen wir eine Phase der Stabilität, während alle Systeme ineinander greifen und wir einander kennen lernen können. Wir bauen ja auch noch unsere Anlagen auf: Der Windkanal wird gut sein, aber er hat noch nicht alle Features, die die führenden Teams haben. Einige der Simulationstool brauchen Zeit, um installiert zu werden. Man kann sie nicht einfach bestellen und am nächsten Tag eine Expresslieferung erwarten."

Doch trotz aller Startschwierigkeiten bereut Newey aber keineswegs, das Topteam McLaren-Mercedes für Red Bull Racing verlassen zu haben. Bei den Silberpfeilen hatte er am Ende seiner dortigen Tätigkeit ja bekanntermaßen gewisse Motivationsprobleme: "Pragmatisch gesehen ist Red Bull ein junges Team - und das war Teil des Anreizes, zu ihnen zu wechseln", gab der 48-jährige Hobbyrennfahrer abschließend zu Protokoll.