• 08.11.2010 15:02

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Newey: Der Schlüssel zum Erfolg

Red-Bull-Technikgenie macht die Regeln für den erfolgreichen RB6 verantwortliche: Frische Rahmenbedingungen bieten mehr Möglichkeiten

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur der Gewinn des Konstrukteurstitels, sondern vor allem die beeindruckende Zahl von bislang 14 Pole-Positions in dieser Saison machen deutlich, dass der Red Bull RB ohne Zweifel der schnellste Formel-1-Wagen des Jahres ist. Der Bolide stammt aus der Feder von Adrian Newey, der zuvor schon mit McLaren und Williams zu Titelehren gekommen war. Dem 51-Jährigen aus Großbritannien wird ein maßgeblicher Anteil am Red-Bull-Erfolg zugeschrieben.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor)

Adrian Newey steigt privat auch selbst gern manchmal in Rennautos

Newey ist für innvoative Herangehensweisen bekannt, er sucht sich immer wieder neue Wege durch das komplizierte technische Regelwerk der Formel 1. Allein in diesem Jahr brachte der Brite mit dem angeblasenen Diffusor und den flexiblen Flügeln neue Elemente in die Königsklasse, an der sich manch Konkurrent über Monate den Kopf zerbrach.

"Ich denke, wir hatten das Glück, dass das aktuelle Regelwerk gewissermaßen noch in den Kinderschuhen steckt", berichtet Newey. "Wir stehen im erst zweiten Jahr nach einer erheblichen Umgestaltung der Regeln. Das hilft immer, um sich von anderen abheben zu können." Viel Abtrieb bei möglichst geringem Luftwiderstand - diese Erfolgsformel der Königsklasse löst Newey oft auf seine eigene Art.

"Wenn du frische Ideen hast und für neue Ideen der Raum vorhanden ist, dann kann so etwas passieren", sagt der Hobbyrennfahrer aus der Shakespeare-Geburtsstadt Stratford-upon-Avon. Er erklärt: "Wenn man sich in einer Situation befindet wie 2008, als man jahrelang schon das gleiche Regelwerk hatte, dann fällt es enorm schwer, neue Wege zu beschreiten."

Auch wenn die wichtigste Mission von Newey bei Red Bull mit dem Gewinn des Konstrukteurstitels erfüllt ist, sieht der 51-Jährige seine Zukunft beim gleichen Team. Er werde in den kommenden Jahren weiterhin Formel-1-Autos entwerfen, später vielleicht etwas anderes, sagt der Brite. Außerdem ist die aktuelle Saison noch nicht vorbei. "Auch der Fahrertitel bringt Prestige", so Newey, "daher würde ich gern einen von unseren Jungs siegen sehen. Wir werden alles dafür tun."