• 11.12.2005 10:29

Neulinge bei Test für MF1 Racing fehlerfrei

Markus Winkelhock war gestern in Jerez schnellster von drei Neulingen bei MF1 Racing - Albers kämpfte mit technischen Problemen

(Motorsport-Total.com) - Weil der eigentlich bereits bestätigte Freitagstestfahrer Nicky Pastorelli plötzlich Sponsorengelder verloren hat und damit bei MF1 Racing für 2006 in Ungnade fallen könnte, nahmen jene drei Neulinge, die gestern in Jerez für das Team im Einsatz waren, ihre Chance besonders ernst. Jeder von ihnen spekuliert wohl insgeheim auf das dritte Cockpit.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock

Markus Winkelhock hinterließ gestern in Jerez einen prächtigen ersten Eindruck

Den besten Eindruck hinterließ Markus Winkelhock, der eine Zeit von 1:20.856 markierte und damit seine Konkurrenten Roman Rusinov und Fabrizio Del Monte um 1,134 beziehungsweise 3,494 Sekunden hinter sich lassen konnte. Der Deutsche spulte 52 Runden oder gut 230 Kilometer ab, klassierte sich an siebenter Stelle - und war damit sogar deutlich schneller als Stammpilot Christijan Albers, der als einziger auf einen gedrosselten V10-Motor setzte.#w1#

Anpressdruck und Bremsen beeindruckten Winkelhock sehr

"Es ist sehr gut gelaufen", freute sich Winkelhock. "Die ersten paar Runden kamen mir sehr schnell vor, weil man wegen des Anpressdrucks in den Kurven so schnell ist - und es ist unglaublich, wie schnell man bremsen kann! Ich gewöhnte mich aber rasch daran und saß dann ungefähr drei Stunden im Auto. Es war großartig, mit dem Team zu arbeiten, und sie gaben mir das Gefühl, als sei ich einer von ihnen. Einmal mit einem Formel-1-Auto gefahren zu sein, war eine fantastische Erfahrung."

Roman Rusinov

Roman Rusinov testete in Jerez als erster Russe für ein russisches Formel-1-Team Zoom

"Sehr gut" verlief der Tag auch für Rusinov, "aber ich wäre gerne mehr Runden gefahren, weil ich die Strecke lernen musste. Ich fühlte mich im Auto wohl, und es ist fantastisch zu fahren. Das Team war auch sehr gut und hilfsbereit. Ich bin auf meine Kosten gekommen! Die Strecke hat viele schnelle Kurven, und das Auto hat mit den Bridgestone-Reifen eine Menge Grip. Ich möchte MF1 Racing für diese Gelegenheit danken, und es freut mich ganz besonders, dass ich als erster Russe für ein Team mit einer russischen Verbindung fahren durfte. Das macht mich stolz."

Auch Del Monte war "sehr glücklich", wie er selbst sagte: "Danke ans Team für diese Chance", meinte der Italiener. "Ich habe vor zwei Jahren schon einmal einen Formel 1 getestet, also wusste ich, was auf mich zukommen würde, aber das Auto war heute viel schneller als damals. Jerez ist ein guter und anspruchsvoller Kurs. In der Formel 3000 habe ich hier schon gewonnen. Es gibt ein paar schnelle und langsame Kurven, also kann man ein gutes Setup finden. Ich fühlte mich im Auto und im Team sehr wohl. Es war eine großartige Erfahrung."

MF1 Racing sammelte Erfahrungen mit dem Toyota-V8-Motor

Abschließend meldete sich gestern noch Dominic Harlow, der leitende Test- und Renningenieur der Truppe aus Silverstone, zu Wort: "Wir haben heute den vierten vollen Tag unseres Tests mit zwei Fahrzeugen in Jerez absolviert", gab er zu Protokoll. "Christijan Albers führte Reifentests sowie Setup- und Kontrollsystemarbeiten durch. Hinsichtlich der neuen Motorenformel haben wir ausreichend Daten, die wir nun analysieren können, ehe wir im nächsten Jahr wieder testen."

"Alle drei fügten sich sehr gut ein und machten den ganzen Tag über keinen Fehler." Dominic Harlow

"Heute nahmen wir die Gelegenheit wahr, mit Markus Winkelhock, Fabrizio Del Monte und Roman Rusinov drei neue Fahrer zu evaluieren. Alle drei fügten sich sehr gut ein und machten den ganzen Tag über keinen Fehler", fügte er an. "Unsere letzte Aufgabe haben wir am Sonntag vor uns, denn dann werden wir eines unserer Autos für einen intensiven Regenreifentest unseres Partners Bridgestone im Einsatz haben."