Neues Qualifying-Format sorgt schon für Ärger
Es scheint TV-Stationen zu geben, die der Einführung der neuen Qualifying-Regel ab Silverstone kritisch gegenüberstehen
(Motorsport-Total.com) - Zwei Mal 25 Minuten Qualifying pur, pro Auto je Session mindestens sechs Runden und das mit frei wählbarer Spritmenge - für die meisten Fans klingt dieser Modus vielversprechend, zumal die Fahrer in beiden Einheiten Vollgas geben müssen, werden doch die beiden persönlichen Bestzeiten addiert. Nachdem sich die Teamchefs - Minardis Paul Stoddart zähneknirschend - auf diesen Modus geeinigt haben, schien eine probate Lösung für die Zukunft gefunden zu sein.

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Nicht alle TV-Stationen begrüßen das neue Qualifying-Format
Doch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und die Teams scheinen die Rechnung ohne die TV-Stationen gemacht zu haben. Ursprünglich wollten die Teams nur zwei Mal 20 Minuten fahren, um in einer 20-minütigen Pause ausreichend Zeit an Umbau- oder Reparaturarbeiten an den Autos zu haben. Diese Pause wurde auf Bitten der TV-Stationen auf 10 Minuten reduziert.#w1#
Nach Informationen des britischen TV-Senders 'ITV' könnte es jedoch sein, dass die Promoter der Rennen bei der Sitzung der Formel-1-Kommission am 30. Juni das neue Format ablehnen. Man befürchtet, dass zu der zehnminütigen Pause wieder die alt bekannte Langweile einkehren wird. Die Teams scheinen vergessen zu haben, dass sie die Fans vor Einführung des Einzelzeitfahrens im einstündigen Qualifying teilweise eine halbe Stunde haben warten lassen, bis ein Auto auf die Strecke ging.
Natürlich schicken die Teams ihre Fahrer dann auf die Strecke, wenn der Streckenzustand am besten ist - und das ist in der Regel am Ende einer Session. Somit werden zu Beginn der zwei Mal 25 Minuten die Motoren jeweils schweigen und zum Ende der Sessions dürfte es auf der Strecke so turbulent zugehen, dass wilde Regieschnitte die Fans verwirren und die Zuschauer nur einen Teil der Action auf der Strecke mitbekommen und schon gar nicht jedes Auto in Aktion sehen werden, was gerade die kleinen Teams verärgert, die den Sponsoren im Gegensatz zum Einzelzeitfahren keine TV-Präsenz garantieren können.
Dass sich die Formel 1 keinesfalls sicher ist, ob der neue Modus der Weisheit letzter Schluss ist, zeigt die Tatsache, dass man mitten in der Saison das neue Format einführt, mit dem Hintergedanken, dass man bis zum Saisonende den Ablauf genauer unter die Lupe nehmen kann. Denn vielleicht wird es für das kommende Jahr weitere Anpassungen geben...

