• 11.12.2008 12:41

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Neue Sparpläne für Honda zu spät?

Williams-Geschäftsführer Adam Parr über die Regeländerungen, Überholmanöver und die neuen Sparpläne: "Honda wäre vielleicht geblieben"

(Motorsport-Total.com) - Williams-Geschäftsführer Adam Parr sieht die Formel 1 nach dem gestrigen Treffen zwischen der Teamvereinigung FOTA und Max Mosley wieder auf dem Weg der Genesung. Die neuen Sparpläne, die schon morgen im "World Motor Sport Council" verabschiedet werden sollen, führen nach Ansicht des Briten zu mehr Stabilität in der Königsklasse. Die weitere Teilnahme aller Teams scheint aus Sicht von Parr gesichert.

Titel-Bild zur News: Adam Parr

Adam Parr will von einem weiteren Formel-1-Aussteiger nichts mehr wissen

Noch vor wenigen Tagen hatte der Williams-Finanzmann geäußert, dass er mit dem Ausstieg mindestens eines weiteren Teams rechne. "Was ich klarstellen wollte, war: Man kann unter den aktuellen Bedingungen nicht ausschließen, dass sich ein auf Marketing sinnender Formel-1-Teilnehmer hinsetzt, sich die Zahlen anschaut und dann sagt: 'Es macht keinen Sinn mehr'. Das Meeting gestern hat vielleicht den entscheidenden Umschwung gebracht", sagte Parr am Rande des 'Motor Spüort Business Forum' in Monaco.#w1#

"So wie ich das sehe, haben alle zurzeit in der Formel 1 vertretenen Teams die Absicht, auch in Zukunft in der Formel 1 zu sein. Wir haben gestern eine klare Marschroute zur Kostenreduzierung festgelegt und das macht einen großen Unterschied", erklärte der Brite seine neue Sicht der Formel-1-Dinge. Das neue Sparkonzept kommt für Honda zu spät: "Vielleicht hatten wir einfach Pech beim Timing. Wenn wir nur sechs Monate früher gewesen wären, hätte es vielleicht anders ausgesehen."

"Ross Brawn bringt vielleicht wirklich für das kommende Jahr ein deutlich besseres Auto. Wenn schon eine klare Marschroute zum Sparen vorgelegen hätte, dann wäre Honda vielleicht bereit gewesen, in der Formel 1 zu bleiben", trauerte Parr nach der schnellen Entscheidung der Japaner. Fakt ist: Honda hatte sich wegen sportlicher Probleme 2008 bereits sehr früh auf die Entwicklung für das kommende Jahr verlegt und im Rahmen dessen viel Geld investiert.

Die Regeländerungen zur kommenden Saison stellen aus Sicht von Parr keinen besonderen Kostenfaktor dar. "Diese Veränderungen kosten aus meiner Sicht nicht mehr Geld. Wir müssen das Auto immer zur Perfektion bringen. Das ist völlig unabhängig von den Regeln. Ich finde es sogar besser, wenn es wieder einen gewissen Bereich gibt, in welchem man wirklich Entwicklung machen kann."

"Das Meeting gestern hat vielleicht den entscheidenden Umschwung gebracht." Adam Parr

"Bisher war man ja fast in einem Käfig und hat trotzdem immer weiter entwickelt. Der Abstand zwischen dem Topteams und zum Beispiel uns war fast zementiert. Durch die neuen Regeln haben wir nun die Chance, dies alles etwas aufzulockern", sagte Parr. Den vielen Stimmen derer, die für die kommende Saison mehr Überholmanöver erwarten, widersprach der Williams-Geschäftsführer allerdings. "Es gab früher weder mehr noch weniger Überholmanöver."

"Es gibt nun einmal eine fundamentale Voraussetzung für einen Überholvorgang", erklärte Parr. Und weiter: "Das hintere Auto muss schneller sein als das vordere - es sei denn, der Fahrer vorne macht einen Fehler. Was uns im kommenden Jahr eventuell helfen kann ist die Tatsache, dass die Leistungsdichte geringer ist und die Autos möglicherweise mal im Qualifying oder im Rennen ein Problem haben könnten. Dann steht plötzlich jemand mit einem schnellen Auto hinten."

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