Neu asphaltierte Suzuka-Strecke sorgt für Kritik: "Jeder fährt mit Angst"

Für die neue Saison wurde die Formel-1-Strecke in Japan neu asphaltiert, doch nach einem Super-Formula-Test gibt es große Kritik - Viele neue Bodenwellen

(Motorsport-Total.com) - Die neu asphaltierte Suzuka-Strecke sorgt für Diskussionen. Beim offiziellen Super-Formula-Test hatten viele mit neu entstandenen Bodenwellen zu kämpfen, was für Bedenken hinsichtlich der Sicherheit sorgte. Besonders die schnelle Vollgas-Linkskurve am Ende der S-Kurven sowie auch der Anfang des ersten Sektors scheint betroffen zu sein und das Fahrverhalten der Autos massiv zu beeinflussen.

Titel-Bild zur News: Lando Norris

Die neu asphaltierten S-Kurven in Japan machen Probleme Zoom

Einige Fahrer berichteten von unerwarteten Drehern und Aufsetzern, was auch für das anstehende Formel-1-Rennen im April seine Auswirkungen haben könnte. Suzuka ist bekannt für seine technisch anspruchsvolle Streckenführung, und jede Veränderung der Asphaltstruktur beeinflusst das Fahrverhalten der hochsensiblen Boliden.

Super-Formula-Meister mit Kritik an Änderungen

"Diese Stelle ist ziemlich gefährlich. Ich bin mir nicht sicher, warum sie nach der Neuasphaltierung so geworden ist, aber ich denke, jeder fährt dort mit Angst durch," sagt der amtierende Super-Formula-Meister Sho Tsuboi über den letzten Teil der S-Kurven, nachdem er am ersten Tag dort von der Strecke abkam.

"Direkt nach der Kuppe, wo man voll aufs Gas geht, fing das Auto an, leicht zu springen. Da war eine lange Bodenwelle, die sich bis zu dem Punkt erstreckte, an dem man das Gas voll durchdrückt."

"Als mehr Autos darüberfuhren, begannen die Skids (Holzplanken am Unterboden des Autos), die Oberfläche abzuschleifen, sodass man visuell erkennen konnte, wo das Aufsetzen stattfand. Aber vorher drehte ich mich plötzlich, ohne es zu merken. Als ich meinen Track Walk machte, fiel mir nichts auf, also dachte ich, es wäre in Ordnung."

Die neuen Unebenheiten könnten das Set-up der Autos grundlegend verändern. Teams müssen möglicherweise die Fahrzeughöhe anpassen oder mit modifizierten Dämpfereinstellungen arbeiten, um die Bodenwellen auszugleichen. Eine unzureichende Anpassung könnte dazu führen, dass die Autos in schnellen Kurven instabil werden oder in kritischen Abschnitten an Bodenhaftung verlieren.

Es ist, als würden wir auf einer komplett anderen Strecke fahren

Mugen-Fahrer Tomoki Nojiri hat ebenfalls eine interessante Perspektive auf die Veränderungen: "Es mag zwar gleich aussehen, aber es fühlt sich an, als würden wir auf einem komplett anderen Suzuka Circuit fahren."


"Selbst die kleinste, nicht wahrnehmbare Unebenheit der Fahrbahn ist beim Fahren spürbar, da unsere Autos mit extrem niedriger Bodenfreiheit unterwegs sind. Es gibt Bodenwellen, die sich wie versteckte Fallen anfühlen, wodurch die Strecke technischer geworden ist als zuvor."

"Die neue Oberfläche sieht sauber aus, aber jeder neu asphaltierte Abschnitt fühlt sich anders an. Von Kurve eins und Kurve zwei bis zum ersten und zweiten Teil der S-Kurven - nichts fühlt sich an wie zuvor. Die Straßenneigung hat sich erheblich verändert."

Die Testfahrten der Super Formula bieten eine wichtige Gelegenheit, um sich auf die neuen Bedingungen einzustellen und Daten für mögliche Anpassungen zu sammeln. Allerdings bleibt die Frage, ob bis zum Formel-1-Wochenende noch Nachbesserungen an der Strecke vorgenommen werden oder ob die Teams und Fahrer mit den neuen Herausforderungen leben müssen.