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  • 22.10.2013 16:02

  • von Christian Schrader

Neale: Formel 1 für Nachwuchspiloten "gnadenlos"

Der Brite betont am Beispiel Kwjat die Schwierigkeit, in der Formel 1 Fuß zu fassen, vor allem auf 2014 bezogen - Eigener Nachwuchs ein Versprechen im Wartestand

(Motorsport-Total.com) - Nach dem überraschenden Wechsel von Daniil Kwjat zu Toro Rosso betont McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale die Schwierigkeit für die jungen Piloten, in der Formel 1 Fuß zu fassen. Der Brite macht es vor allem an den gravierenden Änderungen zur kommenden Saison - dem Wechsel auf die 1,6-Liter-V6-Turboaggregate - und am in der Königsklasse herrschenden Druck fest. Die Nachwuchspiloten Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne sollen demnach aber "Teil unserer zukünftigen Pläne" sein, wie Neale gegenüber 'Autosport' betont.

Titel-Bild zur News: Jonathan Neale

Neale betont die Schwierigkeit für den Nachwuchs und sucht Parkmöglichkeiten Zoom

Zuletzt gelangen dem 19-jährigen Kwjat fünf Podestplätze in der Formel-3-Europameisterschaft, dazu kämpft der Russe in der GP3 derzeit noch um den Titel. Doch der Erfolg in den Nachwuchsserien ist nicht kongruent mit dem Leistungsanspruch in der Formel 1, wie Neale hervorhebt. "Der Schritt von der GP3 in die Formel 1 ist immer ein sehr großer mit dem Gewicht der Erwartungen", weiß der 51-Jährige. Und besonders schwierig werde es "mit dem Technology-Wandel von diesem zum nächsten Jahr".

Ein guter und erfolgreicher Nachwuchspilot zu sein, reicht dabei für Neale nicht aus. "In der Historie haben es viele außergewöhnliche Kandidaten erfolgreich geschafft", betont er, "aber die Formel 1 ist gnadenlos und es herrscht ein sehr hoher Druck." Den Druck spürt er gerade selber bei der Entwicklung des 2014er-Boliden.

"Wir versuchen gerade herauszufinden, wie das Paket effektiv funktionieren kann, wie wir effizient vorgehen und wie wir die Herausforderungen mit der Aerodynamik und der Antriebseinheit bewältigen können", gibt Neale zu Protokoll und betont in dem Zusammenhang: "Es ist für uns schwierig genug, einen jungen Fahrer in diesen Mix zu werfen."

"Der Schritt von der GP3 in die Formel 1 ist immer ein sehr großer mit dem Gewicht der Erwartungen." Jonathan Neale

Dieses Unterfangen ist dem Vernehmen nach aktuell nicht geplant, denn McLaren sucht Möglichkeiten bei der Konkurrenz, die beiden Junioren Magnussen und Vandoorne, Erster und Zweiter der Renault-World-Series, unterzubringen. Für beide Piloten sollte und muss eine Lösung gefunden werden, bekräftigt der Brite, der beide als ein Zukunftsversprechen für die Mannschaft aus Woking sieht.

"In der Historie haben es viele außergewöhnliche Kandidaten erfolgreich geschafft." Jonathan Neale

"Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne sind für uns schmackhafte Aussichten auf die Zukunft. Es wird im Moment gerade alles gemischt, da wir entscheiden, was wir mit unserem Fahrerkader über die kommenden zwei oder drei Jahre machen", so Neale, der abschließend hervorhebt: "Wir arbeiten sehr hart um sicherzustellen, dass diese beiden Teil unserer zukünftigen Pläne sind."