• 17.06.2004 11:33

  • von Marco Helgert

NASCAR-Pilot Johnson tief beeindruckt

Auch NASCAR-Pilot Jimmie Johnson, Chevrolet-Markenkollege von Jeff Gordon, ist begeistert von der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Jeff Gordon, der bereits eine Gast-Testfahrt in einem BMW-Williams-Boliden absolvieren durfte, ist nicht der einzige NASCAR-Fahrer, der beim Anblick eines Formel-1-Autos strahlende Augen bekommt. Zusammen mit Gordon reiste sein Chevrolet-Markenkollege Jimmie Johnson im Mai nach Barcelona, um sich den Spanien-Grand-Prix aus nächster Nähe anzuschauen.

Titel-Bild zur News: NASCAR-Fahrer Jimmie Johnson

Johnson erkannte auch Gemeinsamkeiten zwischen NASCAR und Formel 1

Nach einem Studium von Michael Schumacher und seinen Kollegen beim Anbremsen der ersten Kurve auf dem 'Circuit de Catalunya' war Johnson tief beeindruckt. "Ich habe gedacht, dass das Gas offen geblieben wäre - wir hätten viel früher verzögert", so Johnson. "Das sind wirklich beeindruckend anzusehende Fahrzeuge. Ich bin das nicht gewohnt. Ich dachte, dass sie von der Strecke fliegen würden."#w1#

Auch der Klang der Boliden ist nicht mit der NASCAR vergleichbar. "Sie erschüttern die Ohren, sind sehr laut. Der Sound und der Speed dieser Autos sind wirklich umwerfend", fuhr er fort. Doch nicht alles kam dem Amerikaner fremd vor. "Auf einigen Gebieten gibt es große Unterschiede, aber zum Teil ist die Formel 1 der NASCAR auch sehr ähnlich, sie zeigt nur ein anderes Gesicht. Es ist Racing. Es gibt Routinen, die der Fahrer durchlaufen muss, es gibt Regeln, an die man sich zu halten hat. Aber die Umgebung der Formel 1 ist völlig anders."

Ungewohnt war für Johnson jedoch die Arbeitsweise. Während in der Formel 1 durch die Parc-Fermé-Regelung das Setup für das Rennen bereits vor dem Qualifying feststehen muss, können die NASCAR-Stars bis zur letzten Minute an den Einstellungen feilen. Auch die Strategie, obschon in beiden Serien immens wichtig, unterscheidet sich grundlegend.

"Wir können auch nach dem Qualifying an unseren Autos arbeiten", so Johnson, "man muss sein Rennsetup also nicht vor dem Qualifying planen. Wenn wir ins Rennen gehen, dann gibt es viele Gelbphasen und Boxenstopps, die Gesamtstrategie ist anders. Es scheint, als ob in der Formel 1 die Startposition wichtiger ist. Beim Start kann man wohl am einfachsten Plätze gutmachen. Und wenn man ein schlechtes Qualifying hat, dann steckt man fest. Bei uns ist dies nicht so."

Doch am Ende entscheidet der Wettbewerb. "Man versucht immer der Beste zu sein", erklärte er."Die Formel 1 hat viel mehr Ressourcen, und ihre Regeln erlauben es, diese auch zu nutzen. Aber das Wichtigste ist, dass man auchdort versucht, besser als der andere zu sein. Auch das Einbeziehen der Sponsoren ist ähnlich. Die Fahrer haben Sponsoren und Teamchefs, auf die sie achten müssen. Sie tragen die gleiche Verantwortung wie wir."