• 21.11.2006 09:31

  • von Pete Fink

NASCAR: Montoyas Spiel mit dem Feuer

Der Feuerunfall von Ex-Formel-1-Pilot Juan-Pablo Montoya bei seinem Nextel-Cup-Debüt in Homestead sorgte weltweit für Schlagzeilen

(Motorsport-Total.com) - In Runde 252 ging die bis dahin ansprechende Debütfahrt von Juan-Pablo Montoya mit einem Paukenschlag zu Ende. Penske-Pilot Ryan Newman schickte den Ex-McLaren-Mercedes Fahrer in die Betonwand des 1,5-Meilen-Ovals in Homestead und der Dodge Charger des Kolumbianers stand plötzlich in Flammen. In den Benzinleitungen der völlig zerstörten Heckpartie verbliebener Sprit hatte sich entzündet und Montoya musste sein Auto fluchtartig verlassen. Einige Runden zuvor kamen sich Montoya und Newman ausgangs von Turn Zwei gefährlich nahe und als direkte Folge des Vorfalles drehte sich der Amerikaner auf dem Rasen des Infields, konnte das Rennen aber wiederaufnehmen. Nach einer Safety Car Phase befand er sich plötzlich direkt hinter Montoya und schon krachte es.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya sorgte für allem im Ganassi-Team für Zufriedenheit

War das ein Racheakt? Sofort nach Rennende wurde Newman zu den NASCAR-Offiziellen zitiert. Dort nahm er die volle Verantwortung für den Unfall auf sich: "Ich habe mein Auto einfach aus der Kontrolle verloren. Ich bin etwas deprimiert wegen dieser Situation, denn es sah so aus, als wollte ich mich rächen, aber das war nicht der Fall. Es tut mir leid für den Feuerunfall, ich habe Juan nicht mit Absicht getroffen." Während Montoyas Crew-Chief Steve Boyer deutliche Worte für die Aktion von Ryan Newman fand, blieb der Kolumbianer gelassen. "Ich weis wirklich nicht einmal, was genau passiert ist. Als Newman sich drehte, hatten wir uns nicht berührt. Dann fuhr er in mich hinein und wenn es das ist, was er machen will, ist mir das egal", so Montoya gegenüber der 'AP'.#w1#

Bis zu diesem Zeitpunkt fuhr der Kolumbianer ein starkes Rennen. In der ersten Rennhälfte hielt er sich unauffällig im hinteren Mittelfeld auf. Als das gesamte Feld nach etwas über 100 gefahrenen Runden unter grüner Flagge an die Boxen ging, berührte Montoya das Auto eines Konkurrenten. Dadurch verzögerte sich der Stopp und er fiel aus der Führungsrunde. Doch Montoya zeigte sich kämpferisch und gewann die Runde zurück. Anschließend fuhr er ein beherztes Rennen und arbeitete sich zwischenzeitlich bis auf Platz 13 nach vorne. Damit war "Rookie" Montoya bester Ganassi-Pilot und auch eine Platzierung unter den Top Ten schien zu diesem Zeitpunkt im Bereich des Möglichen, bevor Ryan Newman der Fahrt des Kolumbianers ein abruptes Ende setzte.

Dementsprechend zufrieden äußerte sich auch Steve Boyer: "Er hat gelernt, wie sich das Auto anfühlen muss. Er hat verschiedene Linien ausprobiert und hat gelernt, gegen wen er hart fahren kann und gegen wen nicht. Aber in den letzten sechs Wochen hat er uns gezeigt, dass er ein Guter werden wird." Montoya selbst wird nicht müde zu erwähnen, dass er noch viel zu lernen habe. Er hat nun Zeit bis Mitte Februar, wenn gleich zum Saisonauftakt das prestigeträchtige Daytona 500 ansteht. Juan-Pablo Montoya wird dann sicher mit von der Partie sein - er wird in der nächsten Saison den Ganassi-Dodge mit der Startnummer 42 fahren. Der Charger ist unter den besten 35 Cup-Fahrzeugen und damit für das Daytona Rennen bereits fix qualifiziert.