• 23.09.2011 22:43

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Namensänderung: Lotus zögert aus guten Gründen

Lotus-Geschäftsführer Riad Asmat will sich zu den Gerüchten um eine mögliche Namensänderung des Teams nicht äußern: "Noch keine Entscheidung gefallen"

(Motorsport-Total.com) - Der Streit um die Rechte am Namen Lotus in der Formel 1 haben Teams und Gerichte über Monate beschäftigt. Tony Fernandes war voller Optimismus in diesen Prozess gestartet, wird nun aber wohl Abschied nehmen müssen vom geliebten Titel Team Lotus. Das malaysische Team mit Sitz in Großbritannien wird womöglich bald als Caterham antreten. Fernandes hatte den renommierten Sportwagenhersteller im Sommer in seine Gruppe integriert.

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2012 soll es mit Lotus weiter bergauf gehen: Dann als Caterham?

Der Zukauf von Caterham brachte Riad Asmat in eine neue Rolle. Der Malaysier mit familiären Wurzeln in Singapur ist nicht mehr nur für die kommerziellen Geschicke des Formel-1-Teams, sondern seit einigen Wochen für die gesamte Gruppe verantwortlich. "Das ist mehr Arbeit", lacht Asmat. "Ich habe es eben nicht mehr nur mit Formel 1, sondern auch mit Sportwagenbau und Ingenieurswesen zu tun. Das ist meine neue Rolle."

Zu den Aufgaben des jungen Finanzfachmannes gehört es, in den kommenden Wochen eine Entscheidung über die künftige Namensgebung des Teams zu fällen. "Da ist noch keine Entscheidung gefallen. Noch sind wir das Team Lotus, aber wir sind offen in alle Richtungen. Mal sehen, wie sich dieser Prozess weiter entwickelt." Eine Umbenennung des Teams könnte finanzielle Folgen haben. Womöglich bekommt die Mannschaft anschließend weniger Geld aus dem großen Vermarktungstopf von Bernie Ecclestone.

Der zukünftige Erfolg auf der Rennstrecke entscheidet über das etwaige Ausmaß der Einbußen. Sollte Lotus die Weltmeisterschaft noch einmal auf Platz zehn abschließen, dann rückt man im Verteilungsschlüssel einen Rang auf - höhere Einnahmen wären damit verbunden. Diese Gelder gibt es jedoch nur dann, wenn das Team den Namen behält. Ausnahme: Mindestens 75 Prozent der 26 Mitglieder der Formel-1-Kommission stimmen einer Namensänderung zu.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Singapur


"Das wir uns das genau anschauen, ist ein Teil dieses fortlaufenden Prozesses", sagt Asmat. "Wenn es soweit ist, dann müssen wir dieses durchlaufen, aber noch ist es nicht soweit. Damit kann ich das jetzt auch nicht kommentieren." Ein ursprünglich angedachter Umzug des Teams nach Malaysia ist hingegen endgültig vom Tisch. "Wir sind in Hingham heimisch und werden dort bleiben. Wir haben den Standort gekauft, es ist unser Zuhause. Von dort werden wir niemals weggehen."

Allerdings soll noch dieses Jahr ein zusätzlicher Standort aufgebaut werden, um näher am britischen Motorsport-Cluster um Silverstone zu sein. Teamchef Tony Fernandes hat im Interview mit 'Motorsport-Total.com' bestätigt, dass der neue Hauptsitz schon Anfang 2012 an anderer Stelle sein soll - zum Beispiel in der früheren Arrows-Fabrik in Leafield, wie gemunkelt wird.