• 09.07.2003 15:07

  • von Marco Helgert

Nächste Runde im Silverstone-Streit

Bernie Ecclestone forderte die britische Regierung zur Hilfe auf - Damon Hill und Nigel Mansell wehren sich gegen Kritik

(Motorsport-Total.com) - In weniger als zwei Wochen findet in Silverstone wieder der Großbritannien-Grand-Prix statt, und der Streit um die Zukunft der Strecke ist noch lange nicht beendet. Nicht nur, dass der Besitzer von Silverstone, Brands Hatch Circuits Ltd., sich langsam aber sicher aus dem Motorsport zurückziehen möchte, auch zwischen Bernie Ecclestone und dem BRDC (British Racing Drivers' Club), der das Rennen organisiert, schwelt ein wochenlanger Streit.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell

Nigel Mansell wehrte sich gegen die Kritik von Martin Brundle

Martin Brundle, Präsident des BRDC, beschwerte sich in den letzten Tagen, dass der britische Grand Prix zu wenig Unterstützung von prominenter Seite erfahre. Bernie Ecclestone hingegen ist von Silverstone einfach nur "beschämt", wie er sagte. Die Veranstalter aus der Türkei, Ägypten oder Russland fragten ihn, ob sie nicht in Silverstone Erfahrungen sammeln könnten. "Ich habe nur gesagt, 'nein, geht nicht nach Silverstone. Geht nach Barcelona oder Deutschland.' Das ist lächerlich!"

Doch Ecclestone bezieht seine Kritik dieses Mal weniger auf den BRDC, sondern auf die Regierung, welche die Bewerbung Londons für die Olympischen Spiele massiv unterstütze, die Formel 1 aber nicht beachte. "Sie kämpfen und kämpfen und kämpfen", so der 72-Jährige über Silverstone, "aber andere versuchen genauso die Formel 1 zu bekommen. Die Briten scheinen zu glauben, dass es immer einen britischen Grand Prix geben muss, aber das stimmt nicht."

Der BRDC "hat bereits 60 Millionen Pfund ausgegeben. Ich glaube nicht, dass sie dabei etwas falsch gemacht haben, sie haben es nur nicht weiße ausgegeben", so Ecclestone im 'Daily Telegraph'. "Sie könnten sich Geld leihen. Auch die Regierung könnte zuschießen, indem sie die Organisatoren subventioniert. So könnten sie das Rennen auf ewig halten ? viele Regierungen gehen diesen Weg."

Derweil haben sich Damon Hill und Nigel Mansell gegen die Kritik von BRDC-Präsident Martin Brundle gewehrt, sie würden den Grand Prix in Silverstone nicht genügend unterstützen. "Martin hat sich für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt, und er macht das sehr gut", so Hill im 'Daily Express'. "Vielleicht möchte er mehr Unterstützung, aber darüber muss man zuerst auch diskutieren."

Auch Nigel Mansell verteidigte sich: "Mein Terminkalender ist randvoll, und vor einem Silverstone-Meeting gab man mir sechs Tage zuvor eine Mitteilung. Ich unterstütze eine Organisation der Krebshilfe auf der Isle of Man, als das Treffen in Silverstone war, habe ich gerade Geld für diese Krebshilfe besorgt. Das kann ich nicht einfach absagen."