Nach Meeting: Rennpromoter fordern Lösung in Sound-Debatte

Dieses Wochenende trafen sich im Rahmen des Spanien-Grand-Prix die Rennpromoter: Was besprochen wurde und welche Bedeutung das Meeting hatte

(Motorsport-Total.com) - In Barcelona gab es dieses Jahr einen wahren Auflauf der Renn-Promoter. Grund dafür war eine Besprechung der Rennstrecken-Bosse, die von Bernie Ecclestones Verbündetem, Australien-Promoter Ron Walker, geleitet wurde. Bis auf zwei waren Vertreter aller Grand-Prix-Strecken am Samstag anwesend, auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nahm an der Sitzung teil.

Titel-Bild zur News: Ron Walker

Australien-Promoter Ron Walker trommelte in Barcelona seine Kollegen zusammen Zoom

Auffällig ist, dass kein Vertreter aus Monaco - dem wichtigsten und mächtigsten Rennen des Jahres - anwesend war. Das hatte aber den simplen Grund, dass gleichzeitig der historische Grand Prix von Monaco über die Bühne ging. Über die Positionierung des Monaco-Rennens besteht aber kein Zweifel: Der Klassiker hat einen Sondervertrag mit FOM und zahlt im Gegensatz zu allen anderen Rennen keine teure Lizenzgebühr. Dadurch sollte Ecclestone die Loyalität des wichtigsten Rennens sicher sein.

Worüber Ecclestone und die Promoter diskutierten

Doch worum ging es beim Treffen? "Ein bisschen von allem", meinte der Formel-1-Boss gegenüber 'Sky Sports F1' kryptisch. "Im Grunde ging es darum, was wir tun können, um die Show für die Öffentlichkeit zu verbessern." Im Fokus: der umstrittene Motorensound der Turbo-Triebwerke, die deutlich leiser sind als ihre Saugmotoren-Vorgänger.

Ecclestone ist mit dem Ergebnis des Treffens zufrieden: "Wir hatten ein schönes Meeting. Alle sind freundschaftlich verbunden, und alle kommen gerne nach Barcelona. Es sind also alle glücklich. Ich glaube, wenn wir die Sache mit dem Lärm in den Griff bekommen, dann sind wir in guter Form."

"Wenn wir die Sache mit dem Lärm in den Griff bekommen, dann sind wir in guter Form." Bernie Ecclestone

Was der Brite nicht sagt: Auch Ecclestones Gerichtsprozess, der dazu führen könnte, dass der 83-Jährige nach mehreren Jahrzehnten an der Spitze die Macht in der Formel 1 verliert, war Thema des Treffens.

Sound stößt vielen Promotern sauer auf

Auch wenn Ecclestone die Tragweite herunterspielt, war das Treffen von großer Bedeutung: Die Formula One Promoters Association, der Zusammenschluss einiger Rennstreckenbetreiber, ist klar dem Ecclestone-Lager zuzurechnen. Angeführt von Albert-Park-Promoter Walker haben sie sich zuletzt immer wieder in der Debatte über den Motorensound kritisch zu Wort gemeldet - sie sind also auch in dieser Thematik auf Ecclestone-Linie.

Aus Australien gab es sogar Drohungen, man wolle den Vertrag vorzeitig kündigen, weil man durch die leiseren Motoren nicht das Produkt erhalte, für das man bezahle. Heute, Mittwoch, wird auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya von Mercedes erstmals ein neuer trichterförmiger Auspuff getestet, der das Problem lösen soll. Man wird sehen, ob die Konstruktion eine Lösung darstellt, beziehungsweise wie sich die Rennpromoter, die bislang politisch wenig Gewicht hatten, in Zukunft strategisch in Szene setzen werden.

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