• 15.05.2006 13:45

  • von Marco Helgert

Motoren 2008: Ein neues altes Streitthema

Die Mehrheit der Teams stimmte gegen das Einfrieren der Motorentwicklung, doch Ferrari verweist auf das geschriebene Wort bezüglich der Regeln für 2008

(Motorsport-Total.com) - Mit einer sich abzeichnenden Lösung der kommerziellen Zukunft der Formel 1 sind längst nicht alle Sorgenfalten aus den Gesichtern der Verantwortlichen verschwunden. Am vergangenen Mittwoch traf sich die 'Sporting Working Group', welche die Regeln für 2008 ausarbeiten soll und der auch Prodrive als neues Team angehört, zum ersten Mal. Das Besondere dieser Gruppe ist, dass keine Einstimmigkeit bei Entscheidungen mehr nötig ist.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Für Jean Todt ist alles klar: Die Regeln für 2008 sind bereits fest

So verabschiedete die Anwesenden am Mittwoch viele Dinge, darunter auch, dass das Einfrieren der Motorenentwicklungen für einige Jahre nicht kommen soll. Acht Teams stimmten dagegen, vier dafür, darunter Ferrari, beide Red-Bull-Teams und wohl auch Prodrive. Ferrari wollte diese Entscheidung am Sonntag nun nicht mehr so stehen lassen.#w1#

Die demokratische Entscheidung solle von der Formel-1-Kommission und dem FIA-Weltrat anerkannt werden - so die Erwartung der Mehrheit der Teams. Für Ferrari-Rennleiter Jean Todt aber kommt dies zu spät, denn die Teams hätten sich ja bereits zuvor für ein Einfrieren der Motoren ausgesprochen. "Wenn man die Regeln für 2008 liest, dann gibt es die Motorenregeln schon und das Einfrieren betrifft 2008, 2009 und 2010", so Todt.

Neue Diskussionen unvermeidbar

"Wenn man an einer Meisterschaft teilnehmen möchte, dann hat man die Regeln zu akzeptieren", fuhr der Franzose fort. McLaren-Teamchef Ron Dennis forderte jedoch ein Umdenken: "Wenn es die Zukunft der Formel 1 ist, dass wir mit einem demokratischen Prozess daran bauen und alle Meinungen erforschen, dann wird das positiv für die Formel 1 sein. Aber das alles muss demokratisch sein, darauf hoffe ich."

Und demokratisch wollen einige Motorenhersteller ihre Vorstellungen durchsetzen, darunter auch eine stärker eingeschränkte Motorenanzahl für eine Saison. Momentan weiß aber kaum jemand, in welche Richtung sich etwas tun wird. "Es gibt keine Gemeinsamkeiten", so Cosworth-Geschäftsführer Bernard Ferguson, der etwas ratlos erschien, was eigentlich zur Abstimmung stand. "Ich weiß nicht, was jetzt passieren wird."

Mittelpunkt aller Bemühungen ist die FIA, denn durch ihre Institutionen muss der Regelprozess laufen. "Es wird zwischen den Teams und er FIA hin und her gehen", wird Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams, von 'autosport.com' zitiert. "Ich denke, dass es am Ende eine Art Abkommen zwischen allen geben wird und dass alle damit leben können. Lange wird das nicht dauern, aber wir überlassen das der FIA."