• 04.02.2006 10:54

  • von Marco Helgert

Mosleys Vorschlag sorgt für Verwirrung

Die Herstellervereinigung 'GPMA' zeigte sich überrascht vom FIA-Vorstoß, Herstellerteams keine Finanzspritzen mehr zukommen zu lassen

(Motorsport-Total.com) - Sollte es in der Formel 1 einmal zu harmonisch zugehen, so findet sich bestimmt ein neues Thema, um die Gemüter zu erhitzen. So oder so ähnlich könnte man die jüngsten Aussagen von FIA-Präsident Max Mosley interpretieren. Der Engländer möchte die finanzielle Unterstützung für Werksteams ab dem Jahr 2008 ersatzlos streichen - dabei befinden sich die Verhandlungen mit der Herstellervereinigung 'GPMA' gerade auf einem guten Weg.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Mosleys jüngste Idee könnte für erneute Spannungen in der Formel 1 sorgen

Knapp 660 Millionen Euro generiert die Formel 1 jährlich, davon sollen - so Mosleys Idee - die Teams mit Herstellerunterstützung nichts bekommen. Ausschließlich unabhängige Teams sollen unterstützt werden. "Ich denke, dass es völlig vernünftig wäre, Herstellern, die in die Formel 1 kommen, keine Zahlungen anzubieten", so Mosley.#w1#

Für die Vereinigung der Hersteller ('GPMA') ist dies nach den Bemühungen der vergangenen Wochen und Monate ein Schlag in das Gesicht, auch wenn die Intention hinter der Idee durchaus nachvollziehbar sind. Ein Team ohne Unterstützung eines Herstellers kann nicht auf die immensen Forschungsmöglichkeiten eines Automobilgiganten zurückgreifen.

Dennoch stößt der Plan bei den Herstellern auf Unverständnis. "In Anbetracht der Entscheidung der Europäischen Union zur Rolle des Weltverbandes, sind wir von Herrn Mosleys Kommentaren überrascht", wird ein Sprecher der 'GPMA' von 'Reuters' zitiert. Vor fünf Jahren schränkte die FIA auf Druck der EU die eigene Macht auf eine überwachende Rolle ein, kommerzielle Angelegenheiten werden seither nicht mehr von FIA übernommen.

"Die 'GPMA' wird die gewählte Strategie beibehalten und die Gespräche mit den Rechtinhabern weiter fortsetzen", so der Sprecher weiter. Mosley müsste nun Formel-1-Chef Bernie Ecclestone auf seine Seite ziehen, wenn er seine Ideen durchsetzen möchte. Doch auch die Pläne an sich werfen Fragen auf. Ab wann beispielsweise würde man als unabhängiges Team gelten? Wo ist die Grenze zu ziehen?

Sollte ein erfolgreiches Privatteam, welches zahlungskräftige Sponsoren anzieht, Geld aus den generierten Einnahmen der Formel 1 erhalten, ein vielleicht erfolgloser Rennstall eines Herstellers aber nicht? Eine einfache Lösung wird es in der Formel 1 bezüglich der Kosten und der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit nicht geben.

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