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Mosley übt scharfe Kritik an Ferrari
Ex-FIA-Präsident Max Mosley bezeichnet Luca di Montezemolo als "schwachen Charakter" und behauptet: "Wir haben Ferrari nie bevorzugt"
(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley hält sich bisher erstaunlich im Hintergrund und mischt sich kaum in die Angelegenheiten seines Nachfolgers Jean Todt ein. Das tut er weiterhin nicht, aber den Kollegen von 'F1 Racing' hat er nun ein ausführliches Interview gegeben, das heute auszugsweise vorab von der aus dem gleichen Verlag stammenden Publikation 'Autosport' veröffentlicht wurde.

© xpb.cc
Max Mosley war noch nie ein guter Freund von Luca di Montezemolo
Darin übt Mosley scharfe Kritik am Ferrari-Team, das seiner Meinung nach keine Rennen gewinnen würde, wenn es das gleiche Budget zur Verfügung hätte wie die Konkurrenz. Als Indiz dafür wertet er die ablehnende Haltung der Italiener gegen die von ihm geplante Budgetobergrenze: "Alle stimmten der Budgetobergrenze und den entsprechenden Methoden zu, nur Ferrari nicht", erinnert er sich. "Ich glaube, das lag daran, dass sie wissen, dass sie scheitern würden, wenn sie gleich viel Geld wie die anderen Teams zur Verfügung hätten."#w1#
Äußerst unsanfte Töne schlägt der 70-Jährige auch gegenüber Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo an, der als FOTA-Vorsitzender im großen Formel-1-Streit von 2009 quasi der Hauptgegner der FIA war: "Luca kann sehr, sehr gut mit Leuten umgehen und er ist eine sehr angesehene und angenehme Person, aber meiner Meinung nach ist er auch ein schwacher Charakter und daher sehr leicht in die Irre zu führen", schimpft der ehemalige FIA-Präsident.
Der Vorwurf vieler Fans, das F in FIA stehe in Wahrheit für Ferrari und nicht für Fédération, weil Ferrari angeblich oft bevorzugt wurde, lässt Mosley ebenfalls nicht gelten: "Wir haben Ferrari nie bevorzugt, auch wenn das so wahrgenommen wurde. Man konnte zu Ferrari gehen und sie waren völlig offen und ehrlich. Das konnte man von den meisten anderen Teams nicht behaupten." Dennoch habe man im Nachhinein betrachtet bei der Windabweiseraffäre von Malaysia 1999 falsch gehandelt, als man Ferrari ungeschoren davonkommen ließ.
Übrigens glaubt Mosley auch, dass sein schlechter Ruf bei Millionen von Formel-1-Fans nicht gerechtfertigt war: "Wenn die Fans die Probleme wirklich verstanden hätten, dann wären sie nicht gegen mich, denn alles, was ich getan habe, zielte darauf ab, die Formel 1 am Leben zu erhalten und sie vor dem Kollaps zu bewahren. Die Struktur ist viel zerbrechlicher, als die Menschen realisieren", gibt der Brite zu Protokoll.

