Mosley rechnet mit weiteren Entlassungen
Cosworth kündigte bereits an, aufgrund des Entwicklungsstopps der Motoren Mitarbeiter entlassen zu müssen - laut Max Mosley ist dies jedoch unvermeidlich
(Motorsport-Total.com) - Die Motoren der Formel-1-Boliden wurden in den vergangenen Jahrzehnten von den Herstellern ständig weiterentwickelt, Stillstand konnte sich kein Wettbewerber leisten. Nach der laufenden Saison wird die Motorenentwicklung jedoch "eingefroren", von da an darf kein Motorenbauer sein Triebwerk mehr verändern.

© xpb.cc
Max Mosley geht davon aus, dass die Teams Mitarbeiter entlassen werden
Eingeführt wird der Entwicklungsstopp, um die immensen Kosten in der Königsklasse des Motorsports drastisch zu senken. Jedoch geht diese Maßnahme für viele Techniker und Ingenieure mit einer akuten Gefährdung ihres Arbeitsplatzes in der Formel 1 einher. Bereits vor einigen Tagen kündigte Cosworth, die letzte in der Formel 1 verbliebene private Motorenschmiede, an, am britischen Standort Northampton rund 40 Prozent der Belegschaft entlassen zu müssen.#w1#
Beschäftigtenzahlen sind zu hoch
Ähnliches könnte auch den anderen Motorenherstellern blühen, schließlich beschäftigen beispielsweise die sieben in Großbritannien beheimateten Teams jeweils insgesamt zwischen 500 und 1.000 Mitarbeiter. Durch das neue Motorenreglement sinkt der Aufwand für die Aggregate jedoch stark, so dass einige Angestellte aus den entsprechenden Abteilungen bald ohne Job dastehen könnten.
Auch FIA-Präsident Max Mosley, aus dessen Feder das neue Reglement stammt, räumt dies unumwunden ein: "Wenn man 1.000 Leute beschäftigt, um zwei Autos 19 Mal im Jahr an den Start zu bringen, und man das Gleiche auch mit 200 Leuten machen kann, und zwar auf dem gleichen Level, dann haben diese 800 Leute keine Beschäftigung", wird der Brite vom 'Independent' zitiert. "Entlassungen werden daher unvermeidbar sein."
Budgets sollen auf unter 100 Millionen Euro sinken
Doch sei dies im Rahmen der Kostensenkungen ohnehin unumgänglich, schließlich stellen die großen Beschäftigtenzahlen einen enormen Kostenfaktor dar. Derzeit verfügen die meisten Teams über 200 bis 300 Millionen Euro Budget. Unter anderem durch die neuen Motorenregeln will die FIA diese Zahlen jedoch deutlich verringern.
"Das Ziel ist es, das Budget eines Top-Teams, das derzeit bei etwa 300 Millionen Euro liegt, auf 100 Millionen Euro zu senken, so dass ein kleines Team dann mit 40 oder 50 Millionen Euro konkurrenzfähig sein könnte", verdeutlicht Mosley. Dass dieser Kurs trotz der zu erwartenden Entlassungen wichtig für die Formel 1 ist, beweist jedoch nicht zuletzt die Tatsache, dass sich für die Saison 2008 elf neue Teams um den zwölften Startplatz in der Königsklasse des Motorsports bewarben.

