Mosley begnadigt Renault und Briatore
Nach dem Eklat beim Italien-Grand-Prix zeigt FIA-Präsident Max Mosley Verständnis für die Reaktionen seitens Renault und Flavio Briatore
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso war beim Grand Prix von Italien durch eine Strafe der FIA in der Startaufstellung um fünf Plätze auf den zehnten Rang versetzt worden. Der Spanier hatte der Rennleitung zufolge im Qualifying bei der Ausfahrt aus der Boxengasse Felipe Massa behindert. Im Nachgang gab es seitens Renault heftigste Kritik an der Entscheidung der FIA und der Rennkommissare.

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Max Mosley zeigt Verständnis für die impulsive Reaktion von Flavio Briatore
Teamchef Flavio Briatore platzte gegenüber dem italienischen Fernsehsender 'RAI' heraus, die Weltmeisterschaft sei "schon am Tisch entschieden worden". Durch den schlechten Startplatz hatte Alonso im Rennen wesentlich schlechtere Karten als sein Hauptkonkurrent Michael Schumacher. Nach einem Motorschaden des Renault-Piloten während des Rennens, der für diesen den Ausfall bedeutete, beträgt der Vorsprung Alonsos in der Fahrerwertung nur noch zwei Punkte.#w1#
Der Weltmeister von 2005 konnte die Ereignisse nicht nachvollziehen: "Ich schäme mich für den Sport", sagte er vor dem Start des Rennens. Noch vor Ort in Monza kündigte die FIA schließlich eine Untersuchung gegen Renault und die Äußerungen Briatores zum Sachverhalt an, was den Teamchef zu einer Entschuldigung veranlasste: Die ihm zugeschriebenen Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden.
Kurze Zeit später ließ die FIA verkünden, dass man von einer Bestrafung der Aussagen absehe. Max Mosley, Präsident des Automobilweltverbandes, erklärte, man habe Gnade walten lassen: "Beide haben ihren Gefühlen freien Lauf gelassen und im Eifer des Gefechts impulsiv reagiert", so Mosley gegenüber der Fachzeitschrift 'Autosprint'. "In Anbetracht der Umstände muss man tolerant sein."
Der 66-Jährige ergänzte, Briatore habe sich schon oft mit seinen Aussagen nicht zurückhalten können, "aber der Fairness halber muss man ihm zugute halten, dass er sein Statement sofort widerrufen hat." Außerdem sieht Mosley keine Grundlage für eine weitere Verfolgung: "Die FIA verhängt nur dann Strafen, wenn das Ansehen des Sports geschädigt wird. Ich denke nicht, dass dies der Fall war."

