Mosley-Affäre: Novak bleibt bei seiner Vermutung
Der tschechische FIA-Delegierte Radovan Novak hat seine Vermutung noch einmal bekräftigt: McLaren könnte Max Mosley die Falle gestellt haben
(Motorsport-Total.com) - Es waren mutige Worte, die der Präsident des tschechischen Automobilverbandes und FIA-Delegierte Radovan Novak in einem Radiointerview fallen ließ. "Ja, vielleicht McLaren" hatte Novak gesagt, als man ihn danach fragte, ob er eine Vermutung habe, wer Max Mosley im Rahmen der Sex-Affäre möglicherweise eine Falle gestellt haben könnte. Die Reaktion von Ron Dennis war derb ausgefallen, der McLaren-Boss hatte diese Vermutungen scharf zurückgewiesen.

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Ist die Sex-Affäre um Max Mosley ein Racheakt eines Formel-1-Teams?
Nur wenige Stunden später wiederholte Novak jedoch seine Aussagen. Er sehe bei McLaren das Motiv Rache, nachdem Mosley das Team im Rahmen der Spionage-Affäre des vergangenen Jahres extrem hart bestraft hatte. "Ich würde jetzt nicht sagen, welche Art von Organisation dahinter steckt, aber ich bin nach den zurückliegenden Vorgängen der festen Überzeugung, dass dort eine Organisation dahinter steckt."#w1#
"Wenn die FIA auf Antrag von Mosley jemanden hart bestraft, dann bestärkt mich das in dem Gefühl, dass es so sein könnte", erklärte Novak einer tschechischen Nachrichtenagentur. Er habe keineswegs unbedacht seinen Verdacht geäußert, betonte der FIA-Vertreter für den Bereich Zentraleuropa: "Es ist doch definitiv eine der Möglichkeiten, die jeder intelligente Mensch in Betracht ziehen muss. Vielleicht weiß Herr Mosley sowieso schon, wer dahinter steckt."
Novak ist einer von 222 FIA-Delegierten, die am 3. Juni im Rahmen einer Vollversammlung über die Zukunft des Präsidenten des Weltmotorsportverbandes abstimmen werden. "Es steht zurzeit 50:50", so der öffentlich bekennende Mosley-Unterstützer. "Im Moment hat die FIA zwei Räte. Einen für den Bereich Mobilität sowie Automobil und einen anderen für den Bereich Sport. Ich gehöre dem Sportrat an. Wir sind dort 24 Mitglieder und in der vergangenen Woche haben wir eine Probeabstimmung gemacht."
Man wollte bei diesem Testvotum erkennen, in welche Richtung die Sitzung am 3. Juni tendieren könnte. "Tatsächlich war es so, dass neun Personen für Herrn Mosley stimmten, neun stimmten gegen ihn und sechs enthielten sich der Stimme. Wenn man das mal hochrechnet, würde es ein 50:50-Ergebnis geben. Ich denke aber, dass die Sportabteilungen eher hinter Mosley stehen und die Automobilverbände eher gegen ihn stimmen werden."

