• 11.07.2011 16:51

  • von Stefan Ziegler

Montreal 2008: Würde Heidfeld wieder Platz machen?

Durch teamdienliches Verhalten ermöglichte Nick Heidfeld dem BMW Rennstall und Robert Kubica 2008 einen Doppelsieg und würde es wohl wieder tun

(Motorsport-Total.com) - Der Kanada-Grand-Prix 2008 dürfte Nick Heidfeld noch für geraume Zeit in Erinnerung bleiben, denn in diesem Rennen hatte der deutsche Rennfahrer gute Chancen auf den Sieg. Weil Robert Kubica, sein Teamkollege beim damaligen BMW Sauber F1 Team, aber ebenfalls aussichtsreich und vor allem mit einer anderen Strategie unterwegs war, steckte Heidfeld aus teamtaktischen Gründen zurück.

Titel-Bild zur News: Podium in Kanada 2008

Nick Heidfeld mit Mario Theissen und Robert Kubica auf dem Kanada-Podium

Der Deutsche ließ den Polen überholen, was Kubica letztendlich den entscheidenden Vorteil und den ersten Sieg einbrachte, wobei Heidfeld schlussendlich als Zweiter über die Linie kam. 'Formula1.com' wollte knapp drei Jahre danach vom 34-jährigen Routinier wissen, ob er sich in dieser Situation noch einmal so verhalten oder ob er seinen eigenen Ambitionen klar die Pole-Position einräumen würde.

Die Antwort: Heidfeld würde sich vermutlich erneut teamdienlich verhalten. "Wenn ich am Ende meiner Karriere stehen würde und nie ein Rennen gewonnen hätte, dann würde ich diese Frage bejahen. In einem Augenblick wie dem jetzigen, bin ich mir da nicht so sicher", sagt Heidfeld im Hinblick auf sein Engagement bei Renault. Die damalige Situation sei eben eine andere gewesen.

"Es war eine strategische Entscheidung und ich machte es Robert einfach, an mir vorbeizugehen. Auf diese Weise erzielten wir einen Doppelsieg", erläutert Heidfeld. "Hätte ich ihn nicht vorbeigelassen, wäre ich als Erster ins Ziel gekommen und Robert hätte das Rennen wahrscheinlich als Fünfter oder Sechster beendet. Aus der Sicht des Teams war also vollkommen klar, was meine Aufgabe war."¿pbvin|512|3868||0|1pb¿

Auch wenn sich andere Fahrer in dieser Lage vielleicht nicht zu einem solchen teamdienlichen Verhalten entschließen würden, kann sich Heidfeld recht gut mit den Geschehnissen von Montreal 2008 arrangieren. Der Deutsche erklärt die weiteren Umstände: "Meine Qualifikation war nicht so toll und ich hatte damals auch noch andere Schwierigkeiten. Meine Saison war alles andere als perfekt."

Aus diesem Grund habe er sich auf den Platztausch eingelassen, der Kubica unterm Strich die Fahrt auf das oberste Treppchen ermöglichte. Der Pole hatte bei Heidfeld aber keinen Freifahrtschein, wie der frühere BMW Sauber F1 Team Fahrer betont: "2007, als ich eine richtig gute Saison hatte, bat mich das Team bei einer anderen Gelegenheit darum, Robert vorbeizulassen, was ich nicht tat."