• 03.03.2005 11:33

Montoya: "Man fühlt sich wohler, wenn man fitter ist"

Der McLaren-Mercedes-Pilot im PK-Interview über sein Abspecken, die Eingewöhnung im neuen Team, Kimi Räikkönen und vieles mehr

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Juan-Pablo, neues Team, neue Kultur. Ist alles neu für dich?"
Juan-Pablo Montoya: "Nein, es läuft ziemlich gut, wirklich gut. Ich habe mich rasch eingewöhnt. Ich hatte ja viel Zeit bei den Tests mit dem Testteam und auch einige Tests mit meinen Rennmechanikern, daher fühle ich mich schon recht heimisch."

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya im neuen Outfit von McLaren-Mercedes, das nun orange ist

Frage: "Dauert das nicht länger?"
Montoya: "Nein, denn das Auto ist gut zu fahren. Am Anfang habe ich mich damit ein bisschen schwer getan, aber das Team hat es für mich abgestimmt und jetzt finde ich mich besser damit zurecht."

Frage: "Ist die Kultur in diesem Team anders?"
Montoya: "Die Art und Weise, wie sie die Dinge anpacken, ist anders, aber ich denke, dass beide Arten gut sind."#w1#

Montoya ist auch mit Mercedes-Power recht zufrieden

Frage: "Sind die Motorenfirmen ähnlich?"
Montoya: "Wie gesagt, es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, aber ich bin ziemlich happy mit meiner Situation, um ehrlich zu sein."

Frage: "Alle sagen, dass euer Auto sehr schnell ist und ganz vorne mitfahren wird..."
Montoya: "Wir selbst sagen dazu nicht viel. Man muss erst einmal abwarten. Wir haben bei den Testfahrten ganz gute Arbeit geleistet, aber das glauben eigentlich immer alle von sich. Schauen wir uns erst einmal an, wie es läuft, und dann reden wir weiter."

Frage: "Wie kommst du mit deinem Teamkollegen, Kimi Räikkönen, aus?"
Montoya: "Ganz gut. Wir haben einiges gemeinsam. Wir beide haben Spaß daran, mit Motorrädern zu fahren. Das ist schon okay."

Noch ist die Stimmung zwischen Montoya und Räikkönen gut

Frage: "Gibt es eine Rivalität?"
Montoya: "Nein, im Moment nicht. Überhaupt nicht."

Frage: "Magst du euer neues Auto?"
Montoya: "Ja, sehr. Um ehrlich zu sein, ich fühle mich im MP4-20 viel wohler als im MP4-19. Das ist gut so."

Frage: "Gehen Kimi und du mit der Abstimmung ähnliche Wege?"
Montoya: "Ich weiß es nicht. Das kann ich noch nicht einschätzen. Wir haben erst zwei Testtage gemeinsam absolviert und da ist man auf unterschiedlichen Programmen, in unterschiedlichen Daten."

Neues Qualifying für die Fahrer kaum eine Umstellung

Frage: "Es gibt 2005 ein neues Qualifying mit einem zweiten Einzelzeitfahren am Sonntagmorgen und addierten Zeiten. Was sagst du als Fahrer dazu?"
Montoya: "Das macht mir nichts aus. Um ehrlich zu sein, es ist doch für alle dasselbe. Ich bin schon gespannt, ob es dadurch irgendwelche Veränderungen geben wird. Für uns Fahrer ist es keine große Sache, sondern nur für die Zuschauer. Da muss man sehen, wie sie reagieren werden."

Frage: "Du hast Frank Williams dafür kritisiert, dass er dir keinen Fitnesstrainer bezahlt hat. Wie siehst du die Verantwortung eines Fahrers, sich selbst fit zu halten?"
Montoya: "Soweit ich mich erinnere, habe ich mich nie beschwert. Ich wurde gefragt, ob es einen Unterschied gibt - und den gibt es. Es geht dabei nicht um Geld. Es ist nur so, dass ich bei McLaren jemanden habe, der sich rund um die Uhr um mich kümmert."

Erstmals hat Montoya einen Full-Time-Fitnesscoach

Frage: "Man kann anhand deiner Aussagen den Eindruck gewinnen, dass du keinen Fitnesstrainer hattest."
Montoya: "Natürlich hatte ich einen, aber jetzt habe ich jemanden, der Full-Time arbeitet. Das macht den Unterschied. Ich war aber auch früher fit genug. Ich habe das letzte Rennen gewonnen, welches eines der körperlich schwierigsten war. Ich bin fit."

Frage: "Wie viel hast du seit Ende der vergangenen Saison abgenommen?"
Montoya: "Drei oder vier Kilo."

"Man fühlt sich in seiner Haut einfach wohler..."

Frage: "Was ist deine Motivation, dass du plötzlich so viel Wert auf Fitness legst?"
Montoya: "Man fühlt sich in seiner Haut einfach wohler, wenn man fitter ist, und das hilft einem auch mental. Ich weiß aber nicht, wo das Limit ist."

Frage: "Ist deine Beziehung zu Kimi schon anders als jene mit Ralf Schumacher?"
Montoya: "Ich glaube, dass das Verhältnis zu Ralf anfangs ein bisschen aggressiv war, aber das hatte eher mit der Presse zu tun als mit uns selbst. Unterm Strich haben wir uns sehr gut verstanden, obwohl das die Presse nie glauben wollte. Mit Kimi komme ich auch sehr gut aus. Das ist schon vor meiner Zeit bei McLaren so gewesen."