• 26.09.2003 10:27

Montoya: Ich fahre nächstes Jahr für Williams

Der Kolumbianer über seine WM-Chancen, das Thema Zuverlässigkeit, und die Spekulationen für welches Team er 2004 fahren wird

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Juan-Pablo, dein Ziel an diesem Wochenende ist natürlich deine WM-Chancen zu erhalten. Hat sich irgendetwas verändert?"
Juan-Pablo Montoya: "Nicht wirklich. Einfach rausfahren und tun was man kann. Es sind ja nur drei Punkte Unterschied und wir können dies verringern, was ideal wäre. Wir müssen einfach versuchen an Michael dranzubleiben und sicherstellen, dass Kimi nicht vor uns kommt. Es wird also ein ziemlich interessantes Rennen, doch wir sollten hier ein sehr gutes Rennen haben."

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams)

Montoya freut sich über die Unterstützung durch die Fans beim US-Grand Prix

Frage: "Wie denkst du darüber, dass dich dieses Wochenende von den Tribünen eine Menge lauter Kolumbianer anfeuern werden?"
Montoya: "Hier so viel Unterstützung zu haben ist schön. Eine Menge Kolumbianer und Amerikaner sind da die auch schon zu meiner CART-Zeit hier gewesen sind. Ich denke, dass ich Indy für die Amerikaner gewonnen habe und es eine große Sache war und daran erinnern sie sich. Ich erhalte deshalb eine Menge Unterstützung, was gut ist."

Vertrag mit Williams bis Ende 2004

Frage: "Eine Frage deren Antwort sicherlich die Spezialisten in Großbritannien brennend interessiert ist die, wie du aus deinem Williams-Vertrag herauskommen willst um für McLaren zu fahren?"
Montoya: "Zunächst einmal habe ich einen Vertrag mit Williams bis Ende 2004. Danach bin ich ein freier Mann. Soweit ich weiß, fahre ich nächstes Jahr für Williams."

Frage: "Also musst du nicht versuchen da irgendwie herauszukommen?"
Montoya: "Nicht wirklich."

Frage: "Juan-Pablo, würdest du dich zuversichtlicher fühlen wenn hier Marc Gené anstatt Ralf Schumacher fahren würde?"
Montoya: "Nicht wirklich. Ich denke, dass Marc als Ersatz von Ralf im letzten Rennen großartige Arbeit geleistet hat. Ich denke, dass es uns in der Konstrukteursmeisterschaft geholfen hat. Allerdings glaube ich nicht, dass sich irgendetwas ändern wird. Meiner Meinung nach hat Ralf vermutlich aus Sicht des Teams etwas mehr Erfahrung als Marc und ich denke, dass es eine gute Sache ist, dass er hier hergekommen ist. Marc ist hier noch nie gefahren, Ralf schon. Hinsichtlich der Punkte um die es in der Meisterschaft geht würde das schon einen großen Unterschied ausmachen."

"Ich muss hier nicht gewinnen"

Frage: "Du reist sicherlich mit der Absicht und der Hoffnung zu gewinnen zu jedem Rennen. Ist es aber ein Unterschied, zu wissen, dass du dieses Wochenende das Rennen eigentlich gewinnen musst, um in der WM am Ball zu bleiben?"
Montoya: "Nein. Es ist schon etwas merkwürdig, doch ich muss dieses Rennen nicht gewinnen. Doch wegen der Konstrukteurswertung muss ich alles tun um sicherzustellen vor Michael und Kimi anzukommen, was aber nicht notwendigerweise einen Sieg bedeutet. Wenn wir jedoch auf den Plätzen eins, zwei und drei liegen, dann natürlich schon. Ich denke, dass so wie die Wertungen sind, derjenige der in der Fahrermeisterschaft gewinnt auch die Konstrukteursmeisterschaft gewinnen wird, einfach weil er das beste Auto haben und das den Unterschied ausmachen wird. Wir müssen einfach abwarten was passiert."

Frage: "Bei nur noch zwei zu fahrenden Rennen wird auch das ins Ziel kommen sehr wichtig sein. Machst du dir um die Zuverlässigkeit mehr als sonst Gedanken und hat dein Team bei den Testfahrten daran gearbeitet?"
Montoya: "Nicht wirklich. Ich denke, dass das Team versuchen sollte etwas anderes zu machen. Das Auto ist das gesamte Jahr über ja sehr zuverlässig gewesen. Wenn man versuchen würde neue Dinge einzusetzen, so könnte man vermutlich mehr Schaden anrichten als Gutes damit zu erreichen. Für mich stellt es sich so dar, dass es darum geht mehr Leistung aus dem Auto, der Aerodynamik und den neuen mechanischen Teilen herauszuholen, denn das wird den Unterschied ausmachen. Meiner Meinung nach werden die Reifen aber eine sehr wichtige Sache in den letzten beiden Rennen sein. Und die Reifensache läuft zu unseren Gunsten."

Montoya hatte Spaß am Autogramme schreiben

Frage: "Als du hier schon einmal im Juni warst, hast du dich ein wenig über das große Interesse hier in Amerika überrascht gezeigt..."
Montoya: "Ich glaube, dass das damals wirklich gut für die Formel 1 gewesen ist mehr Aufmerksamkeit bei diesem Rennen hier zu haben. Meiner Ansicht nach ist die Menge der Leute die herkommt einfach beeindruckend. Tatsache aber ist, dass die Tribünen so riesig sind, dass sie immer halb leer aussehen, doch so ist es vermutlich das ganze Jahr über. Wenn die Leute die Formel 1 etwas verstehen können, so werden sie sie auch mehr lieben. Ich denke, dass es gut für die Formel 1 war und eine gute Sache gewesen ist. Ich hatte Spaß daran den NASCAR zu fahren, doch ich bleibe lieber bei der Formel 1, um ganz ehrlich zu sein."

Frage: "Juan, du standest heute deinen Fans gegenüber. Wie wurdest du von ihnen empfangen?"
Montoya: "Ich denke, dass es schön ist ihnen etwas zurückgeben zu können. Hier sind viele Kolumbianer und Amerikaner die nicht wirklich viele Formel-1-Rennen und die Fahrer sehen. Deshalb war es schön dort rauszugehen und ein paar Autogramme zu geben. Ich bin 20 Minuten geblieben und sie haben es wirklich anerkannt. Die Formel 1 ist ganz anders als anderer Rennsport in Amerika, denn man hat praktisch nirgends Zutritt. Man sieht die Fahrer kaum und deshalb dachte ich, dass es eine gute Sache wäre rauszugehen."

Änderung des Qualifikationsmodus für 2004 würde Montoya nicht tangieren

Frage: "Wie hast du die Tage vor dem Rennwochenende verbracht?"
Montoya: "Ich war in Miami. Dort habe ich mit ein paar funkferngesteuerten Flugzeugen gespielt. Am Samstag habe ich dann das Rennen in Jacksonville besucht, an dem mein Bruder teilgenommen hat."

Frage: "Wenn du persönlich entscheiden dürftest, würdest du dann das Einzelzeitfahren für 2004 beibehalten oder zum alten Qualifikationsmodus zurückkehren wollen?"
Montoya: "Wie auch immer es sein wird, ich habe keine Probleme damit."