Montoya: "Das Leben ist zu kurz"
Der McLaren-Mercedes-Pilot über seine Zukunft bei den "Silberpfeilen", fehlende Freunde in der Formel 1 und das Familienleben
(Motorsport-Total.com) - In den Adern von Juan-Pablo Montoya fließt südamerikanisches Blut, was man auf und abseits der Rennstrecke spüren kann. Seine Hitzköpfigkeit hat sich in den letzten Jahren allerdings stark gebessert, dafür geht der Kolumbianer mehr und mehr seinem Familienleben nach. Sohnemann Sebastien ist bei den Rennen mit dabei, im September folgt das zweite Kind: "Ich mag es, Kinder um mich herum zu haben", so der 30-Jährige gegenüber der 'Times'.

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Juan-Pablo Montoya hat gern seine Familie um sich herum
Seine Frau Connie lernte der Rennfahrer bei einem Champ Car-Rennen kennen, als ihr damaliger Freund sie losschickte, um ein Autogramm für ihn zu holen. Der an für sich clevere Schachzug funktionierte dann auch, ging aber nach hinten los, denn Montoya ließ sich die Telefonnummer der attraktiven Dame geben. Immer wieder rief er sie an, doch Connie hatte wie gesagt einen Freund: "Eines Tages rief ich sie dann wieder an. Ihre Mutter ging ran und erzählte, dass sie in Miami ist und sich von ihrem Freund getrennt hat. Ich war auch in Miami, also rief ich sie sofort an..."#w1#
Auch Montoya hat eine Trennung hinter sich - jene vom Williams-Team. Ob er bei McLaren-Mercedes-Team noch ein drittes Jahr fahren wird, steht noch in den Sternen. Teamchef Ron Dennis hat jedenfalls noch keine Entscheidung getroffen und seinen Fahrer vertröstet: "Er sagte zu mir: 'Schau, in gewisser Weise möchte ich, dass du bleibst, und aus diesem Grund wird das, was du und wir gemeinsam tun, der entscheidende Faktor sein'."
Mit ein bisschen Wehmut schaut "JPM" immer noch auf seine Champ Car-Zeit zurück, vor allem der Atmosphäre wegen: "Die Fahrer spielten dort Playstation zusammen oder öffnen die Seite eines Motorhomes, um zusammen einen Film anzuschauen. Man fährt hart, aber das sind auch deine Freunde. Es war schön, dass das so war."
In der Formel 1 sei es schwer, Freunde zu finden, immerhin versteht sich der Pilot aus Bogota mit Rubens Barrichello und Felipe Massa ganz gut und hat sich mit Vater Pablo, Connie und seinem besten Freund Rick ein familiäres Umfeld aufgebaut: "Man kann in einer Seifenoper leben oder in einem normalen Leben und ich möchte ein so normales Leben wie möglich haben. Ich möchte am Abend jemandem um mich haben, mit dem ich essen kann. Das Leben ist zu kurz - du musst es genießen."

