• 11.02.2005 09:28

  • von Fabian Hust

Montoya: "Dann werde ich böse und auch laut"

Neo-McLaren-Mercedes-Pilot Juan-Pablo Montoya über eigene Schwächen, jene von Kimi Räikkönen und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Mit einer neuen Fahrerpaarung möchte McLaren-Mercedes in dieser Saison endgültig Michael Schumacher vom Formel-1-Thron stürzen. Helfen soll dabei Neuzugang Juan-Pablo Montoya, der sich in den letzten Jahren bereits packende Duelle mit dem Weltmeister geliefert hat und den Platzhirsch durchaus das eine oder andere Mal alt aussehen lassen konnte.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya gibt zu, dass er auch mal "böse und laut" werden kann

Die Beobachter mussten diese Woche in Jerez ein wenig schmunzeln. Der heißblütige Südamerikaner im angriffslustig aussehenden McLaren-Mercedes mit dem aufgesetzten "Stier-Flügel" auf der Motorabdeckung - irgendwie passt diese Kombination. Für den 29-Jährigen wäre es "wunderschön", Michael Schumacher in einem Mercedes zu schlagen, wie er der 'Bild'-Zeitung erklärte: "Der Stern ist ein Zeichen von Stärke." Der Kolumbianer war schon zu BMW-Zeiten ein Fan der Stuttgarter, tauchte sogar zu einem PR-Termin seines damaligen Arbeitsgeber mit dem Modell der Konkurrenz auf...#w1#

Montoya, der zusammen mit Ehefrau Connie auf die Geburt des ersten Sohnes (Sebastien) wartet, bleibt gelassen, wenn einige seiner Kollegen meinen, dass er sich in diesem Jahr im Duell mit Kimi Räikkönen geschlagen geben muss. Ganz offenbar hält Montoya seinen neuen Teamkollegen aber dennoch für sehr gut, er sei "so gut wie mein Ex-Kollege Ralf Schumacher an einem starken Tag". Und an solchen Tagen war Ralf Schumacher bekanntlich unschlagbar...

Kimi Räikkönen mag zwar Finne und somit typischerweise nach außen hin ruhig sein, doch abseits der Piste lässt es der 25-Jährige bekanntlich hin und wieder richtig krachen, sehr zum Missfallen seines Arbeitsgebers, zu dessen Image Alkohol-Eskapaden so gar nicht passen. Montoya gibt zu, dass auch er hin und wieder einen über den Durst trinkt: "Ich gehe in Miami auch mal los. Mein Glück ist nur, dass es dort niemanden interessiert, ob ich betrunken bin."

Im BMW WilliamsF1 Team soll sich Montoya gegenüber Ralf Schumacher unterbezahlt gefühlt haben, mit seinem jetzigen Gehalt sei er zufrieden, betont Montoya gegenüber der 'Bild'. An seiner Arbeitsweise wird das aber wohl kaum etwas ändern, denn der Kolumbianer ist kein Fahrer, der sich mit einem schlechten Auto und etwas "Schmerzensgeld" zufrieden gibt: "Wenn ich wie in der Vergangenheit nicht das richtige Werkzeug bekomme, werde ich böse und auch laut."

Ob Montoya in dieser Saison Michael Schumacher schlagen kann, bleibt abzuwarten, aber der Südamerikaner zeigt sich kämpferisch, auch wenn er zugibt, dass der Deutsche "sehr schnell" ist. Fest steht für "JPM" aber, dass der Weltmeister alles andere als unschlagbar ist und auch nicht vor Fehlern gefeit ist "wenn er unter Druck fahren muss. Und ich habe noch ganz andere Schwächen beobachtet..."