Montezemolo: "War ich deutlich genug?"

(Motorsport-Total.com) - Erst vor wenigen Tagen teilte FIA-Präsident Max Mosley mit, dass der Machtkampf zwischen den Herstellern, den Banken und Bernie Ecclestone um die Formel-1-Vermarktung am Ende nur einen Sieger kennen wird: die Königsklasse.

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di Montezemolo fordert von den Banken bis Jahresende ein akzeptables Angebot

Der Brite ist fest davon überzeugt, dass es eine Konkurrenzserie von den Herstellern "nicht geben wird", denn dies wäre "für alle Beteiligten ein finanzielles wie sportliches Desaster." Ferner wies er darauf hin, dass noch genügend Zeit sei, um eine Einigung zu finden. Dies sieht Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo offensichtlich anders.

In einem vorab auszugsweise veröffentlichten Interview aus der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift 'auto, motor und sport', setzt der Italiener den Banken erneut die Pistole auf die Brust.

"Wenn wir bis Ende des Jahres keine einvernehmliche Lösung finden, wird sich Ferrari 2006, 2007 die Freiheit einer eigenen Entscheidung nehmen. Dann tragen die Banken ein sehr großes Risiko, denn die Hersteller können ohne sie eigene Rennaktivitäten planen - außer, die Banken gestehen uns 80 Prozent aller Einnahmen zu. War ich deutlich genug?"

Ob sich die Banken von diesem verbalen Muskelspiel beeindrucken lassen werden, schließlich zeigten sie bislang kaum Kooperationsbereitschaft, steht auf einem anderen Blatt Papier geschrieben. Sollte Ferrari aber seine Drohung in die Tat umsetzen, steht die Formel 1 vor einem Problem.

"Kommerziell ist Ferrari der Renner. Das macht die Geschichte, der Name, das Aroma", erklärt Max Mosley gegenüber der Zeitung "Die Welt" die Bedeutung des italienischen Traditionsrennstalls für die Serie.

Wie die Mehrheitseigner der Formel 1, die Banken, auf das Ultimatum reagieren, muss sich jetzt zeigen. Für Montezemolo und andere Herstellervertreter steht fest, dass ihre Motorsportserie nur dann eine Zukunft hat, wenn man selbst über die Entwicklung der Sportart bestimmen kann.

"Banken haben keine Fähigkeit, eine Sportart zu führen. Ich möchte mein Schicksal selber bestimmen", machte der Ferrari-Präsident unmissverständlich deutlich, dass er eine zukünftig von den Banken kontrollierte Formel 1 ablehnt.