• 27.02.2003 13:45

  • von Fabian Hust

Montezemolo setzt sich nun doch für Fiat ein

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo wechselt nun doch in den Aufsichtsrat des krisengeschüttelten Fiat-Konzerns

(Motorsport-Total.com) - Rund 20 Prozent der Fiat-Belegschaft soll entlassen werden, damit der angeschlagene italienische Automobilkonzern Fiat den Schuldenberg von 6,6 Milliarden Euro abbauen kann. Noch vor wenigen Wochen hat Ferrari-Präsident Luca di Mobtezemolo ausgeschlossen, dass er zu Fiat wechseln wird, um bei der Rettung des Unternehmens zu helfen, welches zu 70 Prozent an Ferrari beteiligt ist.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo wechselt in den Aufsichtstrat von Fiat

Nun hat der Italiener umgedacht und ist zum neuen Aufsichtsratsmitglied von Fiat ernannt worden: "Ich habe das Angebot akzeptiert, weil ich mich nach dem Tod Giovanni Agnellis verpflichtet fühle, mich für die Fiat-Rettung zu engagieren", wird der 55-jährige Chef von Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher vom 'SID' zitiert.

Italienischen Medienberichten zu Folge wird Montezemolo auch direkt Einfluss auf das Formel-1-Projekt von Ferrari nehmen können. Zuletzt war befürchtet worden, dass Fiat die finanzielle Unterstützung des Formel-1-Projektes der Tochtermarke Ferrari stark reduzieren könnte, gerade nach dem Tod des Befürworters Gianni Agnelli. Pro Jahr lassen sich die Turiner das Marketing in der Formel 1 rund 17 Millionen Euro kosten.

Umberto Agnelli, Chef und Hauptaktionär der Fiat-Holdings, der im Dezember in Absprache mit der italienischen Regierung und der Investmentbank 'Mediobanca' einen Wechsel Montezemolos an der Führungsspitze des Konzerns gefordert hatte, wird seinerseits am Freitag zum Präsidenten von Fiat ernannt. Umberto Agnelli ist der jüngere Bruder des vor etwas mehr als einem Monat verstorbenen Fiat-Patriarchen Gianni Agnelli.