• 19.07.2015 15:20

  • von Roman Wittemeier

Montezemolo: Jules Bianchi war unser Räikkönen-Nachfolger

Ferrari hatte mit Nachwuchspilot Jules Bianchi noch Großes vor: Nachfolger von Kimi Räikkönen - Manor-Geschäftsführer Graeme Lowdon: "Ein potenzieller Weltmeister"

(Motorsport-Total.com) - Jules Bianchi ist am Freitagabend an den Folgen seines Formel-1-Unfalls aus dem Grand Prix von Japan 2014 in Suzuka verstorben. Die Motorsportwelt trauert um einen talentierten Fahrer und außergewöhnlich netten Menschen. Bianchi wurde eine große Zukunft in der Formel 1 vorhergesagt. Der Franzose fand gute Voraussetzungen für einen Aufstieg innerhalb der Königsklasse vor. Als Mitglied der Ferrari-Driver-Academy (FDA) stand sogar ein Cockpit bei der Scuderia in Aussicht.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

War viele Jahre ein Förderkandidat im Ferrari-Nachwuchsprogramm: Bianchi Zoom

"Er war unser Mann der Zukunft, wenn einmal der Vertrag mit Kimi Räikkönen endet", erklärt der frühere Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo auf 'Sky Sport Italia'. Der junge Franzose, der im Alter von nur 25 Jahren in Nizza verstarb, war fest in die Ferrari-Familie integriert. "Er war einer von uns", so Montezemolo. "Er war erste Klasse, bescheiden, schnell, nett, intelligent und sehr eng mit Ferrari verbunden." Die Italiener förderten Bianchi, gaben ihm 2010 erste Testmöglichkeiten im Formel-1-Auto.

2012 verschaffte Ferrari ihm den Platz als Ersatzfahrer im Team von Force India. "Er hat in unserem Team nachhaltigen Eindruck hinterlassen", sagt Teamboss Vijay Mallya, dessen Mannschaft Bianchi 2013 kein Stammcockpit geben konnte. "Wir haben damals einen besonderen jungen Mann kennenlernen dürfen, der großes Talent besaß und für Erfolge in der Formel 1 wie geschaffen war. Die Welt hat einen echten Racer verloren - und wir einen Freund."

"In meinen Augen hätte er irgendwann Weltmeister werden können. Das war mir von dem Moment an klar, als er zum ersten Mal in die Garage kam", sagt Manor-Geschäftsführer Graeme Lowdon bei 'f1i.com'. "Die besten Fahrer haben etwas ganz Spezielles - und er hat uns mit allem, was er getan hat, sehr beeindruckt. Er war ein toller Typ, ein beeindruckender Rennfahrer und vor allem ein großartiger und warmherziger Mensch. Das haben sicherlich alle so empfunden, die ihm begegnen durften."