Montezemolo hegt Rücktrittsgedanken
Der Ferrari-Präsident hat eigenen Worten nach alles erreicht was er erreichen wollte und will nun seine Zukunft überdenken
(Motorsport-Total.com) - Wenn es am schönsten ist soll man aufhören, heißt es. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat mit dem italienischen Traditionsrennstall in den letzten Jahrzehnten Hochs und Tiefs durchgemacht und so einiges erlebt. Einem Bericht der Nachrichtenagentur 'Reuters' zufolge erklärte der Italiener bei der Einweihung einer neuen Produktionsstätte für Sportwagen in der Nähe der Stadt Modena, dass es an der Zeit wäre seine berufliche Zukunft zu überdenken.

© Imago
di Montezemolo möchte mehr Zeit für sich und seine Familie haben
Der 54-Jährige, in den 70er-Jahren zu rechten Hand von Firmengründer Enzo Ferrari geworden und seit 1974 verantwortlich für Ferraris Formel-1-Team, erklärte, dass der Zyklus den er begonnen habe nun zu Ende gehe und es der richtige Zeitpunkt wäre die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. Befragt ob er sich ganz von seinen beruflichen Verpflichtungen trennen und ins Privatleben zurückziehen wolle, meinte Montezemolo: "Darüber muss ich nachdenken, doch es wird Wochen dauern", ist sich der Familienmensch, der schon im Herbst des letzten Jahres den Wunsch nach einer Auszeit geäußert hatte, anscheinend noch nicht hundertprozentig sicher ob er fortan nur noch Ehemann und Vater sein möchte.
Die angeschlagene finanzielle Situation des Mutterkonzerns Fiat und die Entscheidung, über welche di Montezemolo nicht vorab informiert wurde, dass sich Fiat von 34 Prozent seiner Anteile an der Sportwagenschmiede Ferrari trennen wird, könnten laut Expertenmeinung der Grund für di Montezemolos neuerliche Rücktrittsgedanken sein.
Mit einer baldigen Entscheidung ist den Worten des Ferrari-Präsidenten nach aber zunächst nicht zu rechnen.

