• 31.03.2006 17:37

  • von Adrian Meier

Monteiro: "Erster Urlaub seit Shanghai"

Der Portugiese berichtet von seinem ersten Urlaub nach einem stressigen Winter - die Ursache für seine Rückenschmerzen von Malaysia ist wohl geklärt

(Motorsport-Total.com) - Wie viele andere Formel-1-Fahrer auch, legte MF1 Racing-Pilot Tiago Monteiro vor dem Grand Prix von Australien einige Tage Urlaub ein, in denen er sich von den Strapazen der letzten Wochen und Monate erholte. Für ihn war es der erste richtige Urlaub seit dem Saisonfinale 2005 in Shanghai, das im Oktober stattfand.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Tiago Monteiro glaubt, dass MF1 Racing einen Schritt nach vorne gemacht hat

"Ich ging mit meinem Trainer auf Bali. Wir hatten eine großartige Zeit dort, um fit zu werden, meinen Rücken auszusortieren und zu entspannen", berichtet der Portugiese. "Ich liebe diesen Ort. Wenn man Surfen mag, dann ist das einfach das Paradies, und auch wenn man nicht surft ist es immer noch sehr schön. Es ist eine große Insel, und es gibt eine ganze Menge Orte, die man sich ansehen kann. Das sind nicht nur Strände, es gibt dort eine Menge reizender Dörfer, die wir uns angeschaut haben", schwärmt Monteiro nach wie vor von seinem Urlaubsland.#w1#

Verrückter Winter

Die Tage auf Bali seien für ihn sehr wichtig gewesen, um wieder einmal ausspannen zu können: "Das war meine erste richtig freie Woche seit Shanghai im vergangenen Jahr! Okay, ich hatte ein paar Tage über Weihnachten", erklärt der Portugiese. "Dinge wie Sponsorverpflichtungen, neue Deals abzuschließen, und auch alte Dinge abzuschließen, mit dem Team zu arbeiten, testen...", zählt Monteiro eine ganze Reihe Gründe auf, weshalb er keine freie Minute hatte.

"Das war meine erste richtig freie Woche seit Shanghai im vergangenen Jahr!" Tiago Monteiro

"Ich war den ganzen Winter über so beschäftigt, das war verrückt. Ich dachte, dass ich an einem gewissen Punkt einmal ausspannen könnte, aber das habe ich nicht. Deshalb habe ich vergangene Woche ein bisschen abgeschaltet - keine Telefonanrufe oder irgendetwas", berichtet der 29-Jährige.

Schwierige Reifenwahl

Dennoch hatte er heute auch wieder Spaß am Fahren, auch wenn die Streckenbedingungen sich erst noch entwickeln müssten: "Auch wenn man die Strecke vom vergangenen Jahr her kennt, ist es immer gut, erneut darauf zu fahren. Es ist eine sehr trickreiche, unebene Strecke", berichtet Monteiro. Auch die Schwächen des Autos habe man schnell ausgemacht und teilweise bereits ausmerzen können. "Ich bin sehr glücklich, wie der Tag gelaufen ist, und jetzt haben wir einige gute Informationen für morgen. Aber es gibt nach wie vor noch viel Arbeit zu erledigen", sieht der Midland-Pilot einem erneut stressigen Wochenende entgegen.

Mit den Bridgestone-Reifen, die von vielen Experten unter den in Melbourne derzeit herrschenden kühleren Temperaturen kritisch gesehen werden, hat Monteiro auch noch seine Probleme: "Die Reifenentscheidung ist nicht einfach. Beide Reifen arbeiten sehr unterschiedlich, und sie haben beide ihre positiven und ihre negativen Aspekte. Es ist keine einfache Wahl. Deshalb müssen wir mit unserer Entscheidung sehr sorgfältig sein", meint der Portugiese.

"Die Reifenentscheidung ist nicht einfach." Tiago Monteiro

Monteiro war im heutigen Freien Training übrigens auf Platz 19 schnellster Pilot seines Teams. Seinen Saisonstart beschreibt er unterdessen wegen einiger technischer Probleme als schwierig: "Wir hatten einige Probleme - nichts wirklich Ernstes, aber kleinere Dinge, die uns ein bisschen beeinträchtigt haben. In Malaysia hatte ich dann mein Rückenproblem, deshalb war es nicht so leicht."

War das Ersatzauto schuld an den Rückenproblemen?

Mit dem Rücken hatte Monteiro in Malaysia nicht zum ersten Mal Schwierigkeiten: "Ich hatte etwas Ähnliches im Jahr 2000, als ich in der Formel 3 fuhr, aber seitdem nicht mehr", berichtet er. "Deshalb bin ich überrascht, dass es noch mal derart zurückgekommen ist. Wir glauben, dass es wegen Bahrain passiert sein könnte, wo ich das Rennen im Ersatzauto mit einer schlechten Sitzposition bestreiten musste, weil das Auto nicht für mich fertig war. Das ganze Rennen war schließlich eine sehr unbequeme Angelegenheit, das hat vermutlich nicht geholfen. Aber jetzt ist es wieder ok", hat Monteiro inzwischen eine Erklärung für seine Schmerzen von Sepang.

"Das ganze Rennen war schließlich eine sehr unbequeme Angelegenheit." Tiago Monteiro

Von der derzeitigen Position von MF1 Racing meinte der Portugiese, dass man im Moment nicht dort sei, wo man hin will, "aber wir haben unser Potenzial auch noch nicht richtig nutzen können. Wir wissen, dass wir bald einige Updates bekommen werden, deshalb ist jeder zuversichtlich darauf."

Unsichtbarer Schritt nach vorne

Insgesamt habe sich das Team im Vergleich zur vergangenen Saison jedoch deutlich steigern können: "Es ist definitiv ein Schritt nach vorne. Es zeigt sich nicht genug auf der Strecke, weil jeder andere auch einen Schritt gemacht hat, und es gibt keine weiteren kleinen Teams mehr. Minardi ist jetzt Teil einer großen Firma, Aguri hat die Unterstützung von Honda, Sauber hat mit BMW einen großen Schritt vorwärts gemacht, und Williams, die ein bisschen schwächelten, sind wieder stärker. Wenn es sich also auch nicht zeigt, sind wir definitiv ein ganzes Stück besser als vergangenes Jahr", meint Monteiro abschließend.