Montagny: "Man muss wesentlich vorsichtiger fahren"
Renault-Testfahrer Franck Montagny drehte diese Woche seine ersten Runden im R24 - und ist von Chassis sowie Motor begeistert
(Motorsport-Total.com) - Frage: "War es ein besonderes Gefühl, als du das erste Mal in den aktuellen R24 eingestiegen bist?"
Franck Montagny: "Allerdings. Für einen Rennfahrer gehört die erste Ausfahrt in einem neuen Auto immer zu den ganz speziellen Erfahrungen. Nachdem ich die starken Rennen von Jarno und Fernando im R24 verfolgt habe, brannte ich richtig darauf, selbst zu spüren, was er kann. Gleich als ich hinter dem Steuer saß, spürte ich die ersten Unterschiede: Ich sitze erheblich tiefer - aber er ist so eng wie jedes Formel 1-Auto."

© xpb.cc
Franck Montagny ist vom R24 und vom RS24 schwer beeindruckt
Frage: "Hat sich das Auto während der ersten Runden deutlich anders angefühlt?"
Montagny: "Der R24 ist definitiv schneller als sein Vorgänger. Wegen der höheren Kurvengeschwindigkeiten musst du auch wesentlich vorsichtiger und präziser fahren - das Auto fühlt sich noch nicht so stabil an wie der R23. Zum Glück hat mir das Team gleich am ersten Tag ein volles Programm gegönnt: Ich bin 160 Runden gefahren. Der R24 und ich konnten uns also gut kennen lernen..."#w1#
Frage: "Warst du von der Motorleistung überrascht?"
Montagny: "Das neue Triebwerk verhält sich völlig anders als der RS23. Es hat mehr Power, aber der wichtigste Eindruck ist, wie sich diese Kraft entfaltet. Die Leistungskurve sieht viel linearer aus. Der Forstschritt, den die Motorentechniker hier erzielt haben, ist eklatant. Dass ich gleich die für Imola gebaute B-Spezifikation fahren konnte, rundet den positiven Eindruck ab."
Frage: "Wird sich dein Testprogramm verändern, jetzt, wo du den R24 fährst?"
Montagny: "Ja, eine ganze Menge. Den R23 haben wir zum Schluss vor allem für Reifentests und Arbeit am Handling eingesetzt. Jetzt fahre ich das aktuelle Renngerät. Jeder Kilometer am Steuer des R24 ist hilfreich. Wir kümmern uns nicht mehr um solche Bereiche, die sich nicht vom R23 auf den R24 übertragen lassen, sondern konzentrieren uns ganz auf die spezifisch für das neue Auto konstruierten Elemente."
Frage: "Wie lief der Test am Donnerstag?"
Montagny: "Es lief wirklich gut. Ich bin etwas weniger gefahren als am Mittwoch, aber wir haben gute Ergebnisse erzielt. Wegen des recht starken Windes mussten wir mein Programm unterbrechen. Es ließ sich einfach nicht beurteilen, ob Veränderungen in den Rundenzeiten auf das Konto unserer Arbeit gingen oder am Wind lagen. Trotzdem haben wir gute Fortschritte gemacht. So weit sieht es für Imola sehr viel versprechend aus. Das ganze Team ist zuversichtlich, und ich kann es kaum abwarten, den nächsten Test zu fahren."

