• 24.05.2014 08:58

  • von Mario Fritzsche & Dominik Sharaf

Monaco aus Sicht der Motorentechniker

Monte Carlo stellt ganz eigene Anforderungen an das Material - Renault-Motorenchef Remi Taffin vergleicht den Stadtkurs im Fürstentum mit der Vollgaspiste in Monza

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Monaco hebt sich seit Jahrzehnten von den anderen Rennen im Formel-1-Kalender ab. Grund dafür ist nicht nur das von Glamour geprägte Ambiente an der Cote d'Azur, sondern vor allem die Charakteristik der Strecke.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Vollgaspassagen sind in Monaco rar, der Tunnel ist eine der wenigen Zoom

Der in seiner heutigen Form 3,34 Kilometer lange Leitplankenkanal stellt ganz eigenen Anforderungen an Fahrer und Material. In den meisten Fällen ist die Herausforderung im Vergleich zu "normalen" Rennstrecken größer. In puncto Energierückgewinnung aber ist Monte Carlo eine der einfachsten Aufgaben im gesamten Formel-1-Kalender. "Hier wird so viel gebremst. Außerdem gibt es nur wenige Vollgaspassagen. Da ist das kein Problem", schildert Renault-Motorenchef Remi Taffin.

Auf einen Prozentsatz, wie viel Arbeit der Elektromotor auf eine Monaco-Runde gesehen im Vergleich zum klassischen Verbrennungsmotor verrichtet, will sich Taffin aber nicht festnageln lassen. "Ich glaube nicht, dass es dafür eine klare Antwort gibt. Es gibt ja das Leistungslimit von 120 Kilowatt. Das ist für alle gleich. Ich bin mir sicher, dass alle diesen Wert hier erreichen - und das auf jeder Geraden." Grundsätzlich hänge das Verhältnis immer von der Gaspedalstellung ab.


Fotos: Großer Preis von Monaco


Wie der Renault-Motorenchef bereits am Donnerstag betonte, gilt grundsätzlich: "In Monaco geht es mehr darum, den Antriebsstrang robust zu machen, damit er den Herausforderungen des Kurses standhält. Hier braucht man Konstanz. Gemeinsam mit den zusätzlichen Pferdestärken durch das neue Benzin von Total, haben wir positive Rückmeldungen in Sachen Grip und Reaktionsfähigkeit bekommen."

Im krassen Gegensatz zum Stadtkurs in Monte Carlo steht die Vollgaspiste im Königlichen Park von Monza, wo die Formel 1 alljährlich Anfang September gastiert. Statt auf Fahrbarkeit kommt es den Motorentechnikern dort in erster Linie auf Höchstleistung an. "Wenn man Monaco mit 1 gewichtet, dann Monza mit 2. Dort ist die Leistung doppelt so wichtig. Was die Fahrbarkeit betrifft, ist es genau umgekehrt", versucht Taffin, das Verhältnis der beiden Strecken in Worte zu fassen.