• 14.05.2006 22:26

Mit 200 Grands Prix fängt das Leben richtig an...

David Coulthard wurde heute in Barcelona 200 Grands Prix alt, hat aber noch lange nicht genug - Stationen einer erfolgreichen Formel-1-Karriere

(Motorsport-Total.com/sid) - Gentleman, Hotelbesitzer, Lebemann - und seit heute Mitglied im erlauchten 200er Klub der Formel 1: Der Schotte David Coulthard ist in seinem Leben in viele Rollen geschlüpft und hat viele Erfolge gesammelt. Einzig ein WM-Titel fehlt dem 35-Jährigen, der in Barcelona als achter Pilot der Formel-1-Geschichte seinen 200. Grand Prix fuhr.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Mit 200 ist noch lange nicht Schluss: David Coulthard in Barcelona

Das stört "DC" aber nicht wirklich: "Es ist nicht so, dass ich nachts nicht schlafen kann, weil ich keinen WM-Titel habe", sagt der langjährige McLaren-Mercedes-Pilot, der seit 2005 bei Red Bull Racing fährt und dort sein Gentleman-Image ein wenig gegen den "Outlaw" mit angegrautem Kinnbärtchen getauscht hat.#w1#

Nicht-Weltmeister: Nur Moss war erfolgreicher

"Ich bin nicht aus Zufall so lange in der Formel 1, sondern weil ich es verdient habe." David Coulthard

"Ich bin nicht aus Zufall so lange in der Formel 1, sondern weil ich es verdient habe. Immerhin weisen die Rekordbücher aus, dass ich 13 Rennen gewonnen habe", sagt er - und damit ist Coulthard der zweiterfolgreichste Fahrer hinter dem Briten Stirling Moss (16 Siege), der nie Weltmeister war. 2001 wurde er hinter Michael Schumacher Vizeweltmeister, insgesamt viermal (1995, 1997, 1998, 2000) war er WM-Dritter.

Als außergewöhnlichen Piloten weist Coulthard auch sein Platz in der ewigen Punktetabelle der Königsklasse aus. Dort belegt er mit der runden Zahl von 500 Punkten den vierten Platz hinter Schumacher, Alain Prost und Ayrton Senna.

Coulthard hatte 1994 nach dem Tod des Brasilianers Senna dessen Platz bei Williams eingenommen und war am 14. Mai ebenfalls in Barcelona sein erstes Rennen gefahren. Auch 1995 war er für Williams unterwegs. Von 1996 bis 2004 bildete er bei McLaren-Mercedes gemeinsam mit dem Finnen Mika Häkkinen eines der erfolgreichsten Fahrerduos der Formel-1-Geschichte, bis er 2005 zu Red Bull Racing wechselte.

500 WM-Punkte, 13 Siege, zwölf Pole Positions

"Ich fühle mich nicht anders als bei meinem ersten Rennen." David Coulthard

Neben seinen 13 Siegen und 500 Punkten holte Coulthard zwölfmal die Pole Position und fuhr 18 Mal die schnellste Rennrunde. Unvergessen ist aber auch sein Regencrash mit Michael Schumacher 1998 in Spa-Francorchamps, nach dem ihm der Kerpener erbost an den Kragen gehen wollte.

Neben der Rennstrecke machte Coulthard, der bei offiziellen Anlässen auch schon mal schottisch-traditionell im Kilt auftritt, häufiger Schlagzeilen durch Frauengeschichten, aber auch durch einen Flugzeugabsturz am 2. Mai 2000, den er unverletzt überlebte. Nur fünf Tage danach fuhr er wieder ein Rennen - natürlich in Barcelona. Der Schotte ist aber auch ein erfolgreicher Geschäftsmann: In Monte Carlo betreibt er das 'Columbus-Hotel'.

Seinen Ehrgeiz hat Coulthard auch nach 200 Rennen noch nicht verloren: "Ich fühle mich nicht anders als bei meinem ersten Rennen. Ich liebe es einfach - und ich glaube, ich bin gut darin", sagt der Schotte, der aber auch kein Problem damit hätte, seine Karriere zu beenden: "Ich habe keine Angst davor, loszulassen. Ich erledige meinen Job, und wenn mein Team oder ich glauben, dass ich das nicht mehr gut genug mache, dann werde ich halt etwas anderes machen."