• 11.05.2006 10:28

  • von Marco Helgert

Coulthard wird 200 Grands Prix alt

Der Schotte bestritt 1994 auf dem 'Circuit de Catalunya' sein erstes Formel-1-Rennen, zwölf Jahre später feiert er an gleicher Stelle sein Jubiläum

(Motorsport-Total.com) - Debüt und Jubiläum finden für David Coulthard auf derselben Strecke statt: Am kommenden Wochenende wird der Schotte - aller Voraussicht nach - seinen 200. Formel-1-Grand-Prix bestreiten. Gestartet hat er bisher nur 198, denn beim Großen Preis der USA 2005 hatte auch das Pech, auf Michelin-Reifen zu fahren, wodurch er auf die Teilnahme verzichten musste.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard zeigt noch keine Anzeichen einer Formel-1-Müdigkeit

Dennoch ist der Schotte so gut wie in den Klub der "200er" aufgenommen, was bisher nur sieben Fahrern vergönnt ist. Momentan sind zwei Fahrer noch aktiv, die mehr Grands Prix bestritten haben: Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Coulthards Jubiläumsrennen in Spanien bringt jedoch eine Besonderheit mit: Auch sein Formel-1-Debüt 1994 absolvierte er auf dem 'Circuit de Catalunya'.#w1#

Coulthard weiß, was er erreicht hat

"200 Grands Prix sind an sich schon eine Leistung, auf die ich stolz bin, denn so viele Rennen bestreiten man nicht aus Zufall, sondern weil man ein bestimmtes Leistungsniveau halten kann", erklärte der Schotte, der vor nicht allzu langer Zeit auch die Marke von 500 Punkten durchbrechen konnte und damit der punktemäßig erfolgreichste Fahrer von der Insel ist. Bei bisher 198 gestarteten Rennen fuhr er 111 Mal in die Punkte - kein schlechter Schnitt.

"Ich schätze, dass 500 Punkte aus 200 Grands Prix kein schlechter Durchschnitt ist", so Coulthard. "Natürlich wird immer darüber geredet, was denn hätte sein können, aber ich fühle mich zuversichtlich, wenn ich das Paddock betrete, denn ich weiß, dass es nur wenige Jungs im Starterfeld gibt oder gab, die nah an das herankommen, was ich geleistet habe."

Dabei kam der heute 35-Jährige unter keinen guten Vorzeichen in die Formel 1. Als Williams-Testfahrer hatte er die schwere Bürde, das Cockpit des in 1994 in Imola tödlich verunglückten Ayrton Senna neu zu besetzen. "Der Start meiner Karriere war ziemlich schwierig, denn beim San Marino-Grand-Prix starben Roland (Ratzenberger) und Ayrton", gestand er. "Williams setzte beim folgenden Rennen in Monaco nur ein Auto ein, als ein Zeichen des Respekts vor Ayrton, und dann gab ich beim Spanien-Grand-Prix 1994 mein Debüt als Formel-1-Fahrer."

Zunächst stand Coulthard im Schatten der Ereignisse, später stand ihm Teamkollege Damon Hill in der Sonne. Nach sieben Podestplätzen in den Saisons 1994 und 1995 folgte im zweiten Formel-1-Jahr der erste Sieg. "Mein erster Erfolg kam in 21. Grand Prix in Portugal und ich erinnere mich an das Wesentliche, was die britische Presse so schrieb: 'Endlich gewinnt er ein Rennen.' Ungeduldig waren sie wohl schon immer."

Stolz auf die zwei Monaco-Siege

Auch wenn er gerade in den Medien seiner Heimat nicht die beste Presse hatte, er selbst weiß, wie er seine Erfolge einzuschätzen hat. "Ich bin besonders stolz, zweimal in Monaco und einige Male (zwei; Anm. d. Red.) in Silverstone gewonnen zu haben", erklärte er. "Aber meine beste Leistung war wohl Magny-Cours 2001."

Das Rennen wird auch vielen Fans noch gut in Erinnerung sein, denn Coulthard zeigte Michael Schumacher ein eindeutiges Handsignal. "Ich musste Rubens und Michael überholen und war das ganze Wochenende stärker als mein Teamkollege", erinnerte er sich. "Mika (Häkkinen) war eine tolle Messlatte für mich, weil er so schnell war. Ich hatte mit Michael einen tollen Kampf, er darin endete, dass ich ihm 'dieses Handzeichen' gab. Ich habe das Foto noch heute über meinem Fernseher im Motorhome stehen."

Interessant ist, dass Coulthard die Marke von 200 Grands Prix mit nur drei Teams erreichte: Williams (1994 und 1995), McLaren-Mercedes (1996-2004) und Red Bull Racing (ab 2005). Andrea de Cesaris beispielsweise bestritt seine 208 Grands Prix für gleich zehn Teams - davon war er in keinem länger als zwei Jahre beschäftigt.

Für Coulthard aber kann die Karriere weitergehen. Bis zum Ende des Jahres kann er zu Gerhard Berger aufschließen, fährt er auch die komplette Saison 2007, so würde er auch die Marke von 230 Rennstarts überschreiten.