Mischverhältnisse machten Ferraris Sieg möglich

Ross Brawn und Chris Dyer analysieren den Sieg von Michael Schumacher in China und erklären, wie es dazu überhaupt kommen konnte

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Ursprünglich wollte Ferrari heute beim Grand Prix von China nur keine allzu bittere Schlappe im WM-Kampf einstecken, doch schlussendlich kam alles anders: Nach einem Rennen bei gemischten Verhältnissen - es regnete nur zu Beginn und am Ende - siegte Michael Schumacher 3,1 Sekunden vor Fernando Alonso.

Titel-Bild zur News: Podium in China 2006

Michael Schumacher beim Siegesjubel mit seinem Renningenieur Chris Dyer

Für Ferrari-Technikchef Ross Brawn kam dies gar nicht mal so unerwartet: "Es war klar, dass sich bei gemischten Verhältnissen Chancen auftun würden, und als diese kamen, nutzten sie Michael und das Team perfekt aus", sagte er. "Wir hatten eine Reifenschwäche bei total nassen Bedingungen, aber mit abtrocknender Strecke wurden wir immer stärker. Da kamen uns die Bedingungen entgegen. Im Trockenen waren die Reifen dann sehr gut."#w1#

Als es in den letzten Runden noch einmal zu regnen begann, runzelte Brawn am Kommandostand seine Stirnfalten, schlussendlich ging aber dank Schumachers Abgeklärtheit alles gut: "Am Ende machten wir uns Sorgen wegen des Regens, denn die letzten Runden hätten die ganze Arbeit zunichte machen können. Ich denke aber, wir haben nur richtige Entscheidungen getroffen - und Michael fuhr einfach unwiderstehlich", so der Brite.

"Dieses Resultat kommt nach dem Qualifying total unerwartet." Chris Dyer

Glücklich sah auch Schumacher-Renningenieur Chris Dyer aus: "Es war ein fantastisches Rennen! Dieses Resultat kommt nach dem Qualifying total unerwartet. Heute Morgen wollten wir nur das Beste aus der Situation machen, aber das Auto lief sehr gut. Zu Beginn verloren wir viel Zeit, aber mit abtrocknender Strecke wurden wir immer besser. Michael lieferte ein paar fantastische Überholmanöver - und schon waren wir vorne", fasste er zusammen.

Dass in der Fahrerwertung nun Punktegleichstand herrscht und Ferrari bei den Teams die Führung knapp verloren hat, ließ seine Augen ebenfalls aufblitzen: "Es ist unglaublich: zwei Rennen zu fahren, kein Punkteunterschied mehr, ein Punkt Unterschied bei den Konstrukteuren. Es wird ein fantastisches Finale. Ich hoffe für Michael und das Team, dass wir es schaffen werden", gab Dyer zufrieden zu Protokoll.