Minardi: "Wir brauchen ein Drei-Jahres-Programm"
Teamgründer Gian Carlo Minardi ist überzeugt, dass nur langjährige Planungen das Minardi-Team wieder verbessern können
(Motorsport-Total.com) - Minardis Laufbahn in der Formel 1 war immer von einem unbändigen Kampfgeist geprägt. Alle anderen kleinen Mitstreiterteams aus Italien mussten die Rollläden herunterlassen: Osella, Andrea Moda, Scuderia Italia, Coloni. Und auch nach der 20. Formel-1-Saison steht der Rennstall auf einem wackeligen Fundament.

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Teamgründer Gian Carlo Minardi: Geld allein hilft kaum weiter
Kein Podestplatz steht bisher zu Buche, doch irgendwie, so der äußerliche Eindruck, geht es bei Minardi immer weiter. Doch wichtiger als Geld wäre eine langfristige Planung, so Gian Carlo Minardi, der zwar keine Anteile mehr am Team besitzt, aber noch immer beratend tätig ist. "Wir haben die Saison 2004 mit knapp 28 Millionen Dollar überstanden, für 2005 hoffen wir auf ein Budget von über 40 Millionen", so Minardi gegenüber 'AtlasF1'.#w1#
Doch mehr Geld allein würde dem Team kaum helfen. "Wir brauchen ein Drei-Jahres-Programm", so Minardi. "Dieses Team hat 100 Leute, und einige Teile der technischen Struktur könnte nur durch ein solches Programm verbessert werden. Nur mit 100 Millionen Euro würde ich auch nicht sehr viel weiter kommen."
"Wir brauchen 50 Millionen Euro jährlich, wenn ich weniger ausgebe, dann sichere ich nur meinen Platz ganz hinten ab", erklärte er. "Nach den drei Jahren, nach der Neustrukturierung des Unternehmens, nach der Übernahme einiger technischer Strukturen von den Top-Teams, können wir die Leiter der Weltmeisterschaft emporsteigen."
Dabei sind auch die derzeitigen Regeln nicht im Sinne der kleinen Teams. "Jeder, der 24 Stunden am Tag und 20 Tage im Monat im Windkanal ist, wird Minardi schlagen", so der 57-Jährige. Die jüngsten Regeländerungen bewegen hier nicht viel, auch an der Spitze des Feldes nicht. "Ferrari hat einen Vorteil, sie arbeiten seit sechs Jahren mit der gleichen Mannschaft. Man besiegt sie nicht, indem man die Regeln ändert, wenn sie werden immer besser als die anderen darauf reagieren können."

