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Minardi: Kommt Frentzen, Webber oder Verstappen?
Paul Stoddart gibt sich geheimnisvoll, ein australischer Rennfahrer erklärt, warum Mark Webber den Zuschlag erhalten wird
(Motorsport-Total.com) - Nach wie vor herrscht in drei von den insgesamt zwölf Formel-1-Teams teilweise komplette Unklarheit was die Fahrerpaarung für die kommende Saison anbelangt. Gemeint sind natürlich die Teams Arrows, Prost und Minardi, deren "Schicksal" in Sachen Fahrer auf Grund finanzieller Probleme eng miteinander zusammenzuhängen scheint.

© Minardi
Stoddart hat gut lachen, denn viele Piloten stehen zur Auswahl
Konnte man bis zum November 2001 eigentlich fest davon ausgehen, dass Heinz-Harald Frentzen 2002 für Alain Prosts Rennstall an den Start gehen würde, so bestätigte sich nach bekannt werden des Ausmaßes der Probleme von Prost, dass Frentzen die Arrows-Fabrik mehrmals besuchte und dort womöglich unterkommen könnte. Entgegen anders lautenden Meldungen kam es aber bislang nicht zur Vertragsunterzeichnung. Dies dürfte vermutlich mit der finanziellen Situation des englischen Teams zusammenhängen.
Kann Walkinshaw Frentzen auf Grund finanzieller Probleme doch nicht verpflichten?
Einerseits würde Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw zwar sehr gerne Frentzen in einem seiner Autos sehen, andererseits schloss er letztes Jahr mit Jos Verstappen einen Vertrag für 2002 ab. Das zweite Cockpit soll dem Brasilianer Enrique Bernoldi auf Grund seiner Verbindungen zu Arrows-Sponsor Red Bull sicher sein. Da Verstappen mit Arrows jedoch einen gültigen Vertrag besitzt und darüber hinaus viele niederländische Firmen als Sponsor mitbrachte, scheint sich Walkinshaw in einer Zwickmühle zu befinden. Seinen Rennstall plagen ebenfalls Geldsorgen, weshalb er sich nicht erlauben kann Sponsoren zu verlieren. Aus diesem Grund gewinnen die Stimmen, die letztes Jahr berichteten Frentzen würde Verstappen quasi aus seinem Cockpit herauskaufen müssen, wieder an mehr Bedeutung.
Eine weitere Option für den Mönchengladbacher stellt derzeit das Minardi-Team dar. Teamchef Paul Stoddart wäre über die Verstärkung durch einen erfahrenen Mann wie Frentzen höchst erfreut, tippte bislang jedoch ebenfalls darauf, dass der Deutsche zu Arrows geht. Je mehr Zeit jedoch verstreicht, desto wahrscheinlicher wird, dass der Arrows-Deal vielleicht doch nicht zu Stande kommt. Aus welchem Grund sollte das Team die Verpflichtung von Frentzen so lange geheim halten wenn nicht aus dem Grund, dass es doch Schwierigkeiten gibt.
Paul Stoddart jedenfalls macht sich keine Sorgen einen guten zweiten Mann für Alex Yoong als Teamkollegen zu finden. Muss er auch nicht, denn die Liste der mit dem zweiten Cockpit in Verbindung gebrachten Piloten ist lang. Neben den Testfahrern des Rennstalls stehen auf ihr so bekannte Namen wie Tomas Enge, Tarso Marques, Gastón Mazzacane, Jos Verstappen, Heinz-Harald Frentzen und Mark Webber.
Mark Webbers Chancen würden durch einen Sponsor steigen
Webber, der letzte Saison für das Super Nova Racing-Team in der F3000 antrat und nebenher für Benetton-Renault Formel-1-Tests bestritt, galt bislang zwar als einer von Stoddarts Wunschkandidaten, jedoch fehlte dem 24-Jährigen eigenen Aussagen nach das notwendige Sponsorengeld. Dies soll sich laut Meldungen in der englischsprachigen Motorsportpresse, welche sich auf den australischen Rennfahrer Peter Hackett berufen, geändert haben. So heißt es, dass sich eine australische Firma als Sponsor für Webbers Minardi-Cockpit gefunden hat.
Minardi-Teamchef Paul Stoddart hüllt sich derzeit in Schweigen was den zweiten Mann angeht, auch wenn es für allem im Team besser wäre, würde das Katz-und-Maus-Spiel ein Ende finden.
Geheimnisvoll erklärte Stoddart gegenüber 'Autosport', "dass man keine falschen Schlüsse aus der Präsenz des einen Piloten bei den Testfahrten und dem Fehlen eines anderen Rennfahrers ziehen sollte."
Hatte das Team rund um den Australier ursprünglich geplant in der kommenden Woche den PS02 zu testen, so verschob man dies auf Grund von noch zu erledigenden Arbeiten zu Gunsten der Standfestigkeit des neuen Asiatech-Motors erst einmal nach hinten. Einen Nachteil in diesem Vorgehen sieht Stoddart jedoch nicht: "Nachdem wir ausführliche Zuverlässigkeitstest auf dem Prüfstand vorgenommen haben, sind wir der Meinung, dass wir genau die Arbeit getan haben die uns sonst in der ersten Woche bei den Testfahrten bevorgestanden hätte. Wir konzentrieren uns derzeit auf die Fertigstellung des PS02."
Sollte sich bis zum Beginn der Tests für Minardi die Fahrersituation noch nicht geklärt haben, so will man neben Alex Yoong erst einmal die Testfahrer zum Einsatz kommen lassen.

