Minardi: Der Sport rückte in den Hintergrund
Nach einem schweren Herzinfarkt des Sportlichen Direktors im Minardi-Team rückte der Sport am ersten Tag in den Hintergrund
(Motorsport-Total.com) - Auch in Silverstone wird das kleine Minardi-Team über eine Statistenrolle kaum hinauskommen. In den Freien Trainings des Freitags klassierten sich Gianmaria Bruni, Zsolt Baumgartner und Bas Leinders gewohnt am hinteren Ende des Feldes und mussten hart mit dem Auto kämpfen. Doch die erste Tragödie spielte sich bei Minardi bereits vor dem Wochenende ab. Am Dienstagmorgen erlitt John Walton, der Sportliche Leiter des Teams, einen schweren Herzinfarkt.

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"Wie sich viele Leute vorstellen können, hatte Minardi eine schwere Woche, da der allseits beliebte Sportliche Direktor, John Walton, am Dienstag einen schweren Herzinfarkt erlitt", erklärte Teamchef Paul Stoddart. "Es versteht sich von selbst, dass die Gedanken des Teams an diesem Wochenende bei der Familie von John und seinen Freunden sind. Das Team hat sich dennoch zusammengenommen und möchte in Silverstone eine starke Vorstellung abliefern. Die heutigen Bemühungen der Fahrer haben genau dies gezeigt."#w1#
"Es war kein schlechter Tag, aber er hätte auch besser sein können, wenn ich in meiner schnellsten Runde nicht im Verkehr hängen geblieben wäre", erklärte Gianmaria Bruni. "Das hat mich einige Zehntel gekostet. Ich bin auch zufrieden, dass wir heutige einige verschiedene Setups probieren konnten. Bas entwickelte in eine andere Richtung und das Ergebnis sieht ganz gut aus, vielleicht probieren wir das morgen. Wir konnten heute gut arbeiten, nun wäre es fantastisch, wenn wir bezüglich John positive Nachrichten bekommen würden. Wir vermissen ihn hier."
"Ich bin mit der heutigen Arbeit zufrieden, wir konnten das Auto nach meinem Geschmack verbessern", so Testfahrer Bas Leinders. "Wir kämpften ein wenig mit Untersteuern, konnten die Balance aber verbessern. Ich war auf einer wirklich guten Runde, als Glock abflog und ich verlangsamen musste. Dabei habe ich gut drei Zehntelsekunden verloren. Ansonsten wäre ich wohl direkt hinter Heidfeld gewesen. Wir gehen definitiv in die richtige Richtung."
Auch Zsolt Baumgartner war nicht unzufrieden. "Wir waren in der Lage, ein gutes Setup für das Auto zu finden, genau wie in Magny-Cours, es war also ein nützlicher Tag", so der Ungar. "Leider hatten wir in der zweiten Session ein kleines Getriebeproblem, was mich etwas Zeit gekostet hat. Das ist auch der Grund, warum ich heute keine so schnelle Runde fahren konnte."

