• 08.11.2002 10:42

  • von Fabian Hust

Mika Salo und das Angebot von Renault

Ex-Toyota-Fahrer Mika Salo überlegt sich, ob er bei Renault für die kommende Saison als Testfahrer unterschreiben soll

(Motorsport-Total.com) - Sonnen im Liegestuhl, eine andere Rennserie oder Testfahrer in der Formel 1? Ex-Toyota-Rennfahrer Mika Salo lässt derzeit die Gedanken um seine Zukunft kreisen. Nachdem alle guten Plätze in der Formel 1 vergeben sind, könnte sich der Finne eigentlich problemlos zur Ruhe setzen, denn obwohl er in der kommenden Saison keine Rennen fährt, wird er von Toyota bezahlt, da die Japaner ihn trotz eines gültigen Vertrages für das kommende Jahr vor die Türe setzen wollten.

Titel-Bild zur News: Mika Salo

Mika Salo denkt derzeit intensiv über seine Zukunft nach

Doch noch ist sich der 35-Jährige nicht ganz sicher, was er machen soll: "Es gibt eine Menge Optionen in der IRL und der ChampCar-Serie. Ich muss mir nun Gedanken machen, ob ich Rennen fahren möchte oder ob ich lieber testen will", wird der Finne von der 'F1Racing' zitiert. "Ich bin ein wenig besorgt, was das Rennfahren auf Ovalen angeht, denn das habe ich nie zuvor gemacht und ich weiß nicht, was ich erwarten kann."

Während sein ehemaliger Teamkollege Allan McNish jüngst begeistert von seinem ersten Test im CART im Speedway zurückkam, ist Mika Salo etwas skeptischer, was die amerikanischen Rennserien angeht: "Ich muss mich entscheiden, was mir wichtiger ist. Will ich mehr Geld? Will ich Rennsport genießen? Oder will ich einfach nur testen? Ich habe die Möglichkeit, alles zu machen."

Eine Möglichkeit wäre ein Testvertrag bei Renault, wie Salo verrät: "Ich habe mit Renault über eine Rolle als Testfahrer gesprochen und es scheint so zu sein, als wolle Flavio Briatore (Teamchef; d. Red.) mich haben." Bei den Franzosen wurde Fernando Alonso vom Test- zum Einsatzfahrer befördert, aus diesem Grund steht man im Moment ohne den heute obligatorischen Versuchspiloten da.

Renault wiederum mangelt es an Auswahl ebenfalls nicht. Man überlegt sich, mit Formel-3000-Meister Sébastien Bourdais einen Landsmann an Bord zu holen, es gibt aber mit Eddie Irvine und Pedro de la Rosa auch zwei weitere Fahrer, die über eine ähnliche Erfahrung wie Salo verfügen. Es wäre auch denkbar, dass das Team "arbeitslose" unerfahrenere Piloten wie Felipe Massa, Alex Yoong oder Enrique Bernoldi verpflichtet.

Von seiner Erfahrung wäre Salo sicherlich der richtige Mann für Renault. Die Formel-1-Karriere des Finnen begann 1994 bei Lotus-Murgen-Honda, wo er zwei Formel-1-Rennen bestritt und auf Grund seiner guten Leistungen für 1995 einen Vertrag bei Tyrrell bekam. Bis 1997 blieb er im Team von Ken Tyrrell, ehe er für ein Jahr bei Arrows unterschrieb und 1999 als Ersatzfahrer bei BAR-Supertec und Ferrari seine erfolgreichste Formel-1-Saison erlebte. In Hockenheim hätte er vermutlich sogar gewonnen, wenn er sich nicht der Teamorder gebeugt hätte.

Nach einem Jahr bei Sauber-Petronas war Mika Salo 2001 Testfahrer von Toyota, mit denen er 2002 sein Comeback in der Königsklasse des Motorsports gab. Allerdings ist Mika Salo bekannt dafür, dass er nicht unbedingt ein großer Fan von Testfahrten ist. Und die Motivation ist eines der wichtigsten Kriterien eines Testfahrers, gerade in einem Top-Team, wo besonders intensiv getestet wird.