Mika Häkkinen bleibt der DTM treu
Ex-Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen wird auch in der kommenden DTM-Saison am Start sein und will mehr als nur ein Rennen gewinnen
(Motorsport-Total.com/sid) - Superstar Mika Häkkinen bleibt der DTM treu. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister wird auch 2006 für Mercedes in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft fahren und setzt damit nach dem Ausstieg von Opel ein klares Zeichen für die Zukunft der Serie. "Die DTM ist eine tolle Herausforderung in meiner sportlichen Laufbahn. Es ist eine sehr enge, ausgeglichene Serie. Das mag ich", begründete der "fliegende Finne" in einem Gespräch mit dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid) sein weiteres Engagement in der erfolgreichsten Tourenwagen-Serie Europas.

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Mika Häkkinen geht auch 2006 für Mercedes in der DTM an den Start
"Mika ist 1.000-mal besser in der DTM angekommen als man in den kühnsten Träumen erwartet hatte", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug dem 'sid'. Der Deutsche traut dem absoluten Publikumsliebling, der in diesem Jahr bereits in seinem dritten Rennen in Spa (Haug: "Ein Jahrundertrennen") seinen ersten DTM-Sieg feierte und am Saisonende Rang fünf in der Gesamtwertung belegte, auf jeden Fall zu, 2006 um den Titel zu kämpfen. "Er hat den Speed der Besten und gehört zum Kreis der Kandidaten aus rund einem halben Dutzend Fahrern. Ich traue es ihm zu, aber es ist nicht Pflicht", meinte Haug.#w1#
Häkkinen selbst setzt sich hohe Ziele, auch wenn er die nicht ganz genau definieren will. "Um mich nicht selbst unter Druck zu setzen, sollte ich jetzt nicht sagen, wie viele Rennen ich gewinnen will", meinte der 37-Jährige, der 1998 und 1999 Formel-1-Champion war: "Natürlich möchte ich 2006 konkurrenzfähig sein, und natürlich erwarte ich mehr als einen Sieg. Das Hauptziel habe ich in meinem Kopf, aber ich möchte es im Moment für mich behalten."
Mit seiner ersten Saison in der DTM ist Häkkinen zufrieden. "Ich musste viele neue Dinge lernen. Wenn man aus der Formel 1 kommt und zweimal Weltmeister war, hat man zweite, dritte oder vierte Plätze nicht auf seiner Liste, und auch das Publikum erwartet mehr", meinte der Finne: "Aber weil es eine komplett neue Rennserie für mich war, habe ich entschieden, zuerst zu lernen und den Rest locker zu nehmen."
Mit dieser neuen Lockerheit, die man von ihm bis zu seinem Abschied aus der Formel 1 Ende 2001 fast gar nicht kannte, zog Häkkinen auch die Fans in seinen Bann. Fast ohne Pause und mit großem Vergnügen schrieb der Superstar Autogramme, wobei ihn manchmal sein sechsjähriger Sohn Hugo unterstützte. "Er hat mir das einfach nachgemacht, weil er dachte, was Papi macht, das mach' ich auch. Er wusste noch nicht, warum, aber er hatte Spaß", sagte Häkkinen mit einem Schmunzeln.
Spaß haben ist ein wichtiger Antrieb für den Mercedes-Piloten, der nach dem viermaligen DTM-Champion Bernd Schneider (St. Ingbert) - der neue Meister Gary Paffett (Großbritannien) dürfte bald folgen - als zweiter Sternfahrer für 2006 feststeht. Aber für das Vergnügen muss auch Häkkinen hart arbeiten. "Natürlich hat das Fitnesstraining im Winter zugenommen. Im Moment muss ich noch nicht so viel tun, aber im Dezember beginnt schon wieder die Arbeit. Zuvor aber werde ich im Rennauto Komponenten für 2006 testen", sagte Häkkinen, der Weihnachten mit der Familie in Finnland verbringen will.
Seinen früheren Formel-1-Kollegen Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach) und die Opel-Crew wird Häkkinen zwar vermissen, dennoch sieht er für die Serie eine gute Zukunft: "Die DTM ist ein fantastischer Sport und eine große Show für die Fans. Das ist gut für die Hersteller, und Audi und Mercedes sind Weltklasse-Hersteller."

