• 10.11.2005 09:21

  • von Fabian Hust

MidlandF1-Teamchef kritisiert Narain Karthikeyan

Die Aussage von Narain Karthikeyan, das MidlandF1-Cockpit sei zu teuer, lässt Colin Kolles nicht unkommentiert im Raum stehen

(Motorsport-Total.com) - Für Aufsehen sorgte Narain Karthikeyan in dieser Woche, als er gegenüber indischen Medien erklärte, dass er kommendes Jahr nicht für MidlandF1 an den Start gehen kann, da das Cockpit dort zu teuer sei: "Das Cockpit hätte zwischen 9,5 Millionen und 14 Millionen Dollar (8 Millionen bzw. 11,9 Millionen Euro) gekostet." Er habe diese Summe seinen Sponsoren nicht einmal mitgeteilt: "Ich wusste, dass es unmöglich ist, so viel Geld zu bekommen."

Titel-Bild zur News: Colin Kolles

Colin Kolles kann das Verhalten von Narain Karthikeyan nicht nachvollziehen

Gegenüber der indischen Zeitung 'Economic Times' hat Teamchef Colin Kolles nun zurückgeschlagen: "Narain hat wegen seines Managements verloren. Ein Profi-Fahrer hat ein professionelles Management, hier war dies aber nicht der Fall." Das Verhalten des 28-Jährigen stempelt der 37-Jährige als "unprofessionell" ab.#w1#

Stattdessen soll nun Tiago Monteiros Vertrag mit dem Team verlängert werden, der in der vergangenen Saison einige starke Rennen fuhr und vor allem sehr selten Fahrfehler machte: "Narain stand uns einfach nicht zur Verfügung", so Kolles weiter. "Ihm lag ein sehr faires Angebot von uns vor." Zwar gibt Kolles zu, dass der Inder für sein Cockpit hätte Geld mitbringen müssen, aber "es war viel weniger, als er sagte".

Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan wird von seinem Teamchef kritisiert Zoom

"Zunächst einmal stehe ich zu dem, was ich gesagt habe", verteidigt sich Karthikeyan, der in diesem Jahr angeblich 5 Millionen Euro für seinen Platz bei Jordan bezahlt hat. "Die Zahlen, die man uns nannte, bewegten sich zwischen 8 und 10 Millionen Euro. Ich kann das Geld nicht auftreiben, das sie wollen. Wenn Kolles unsere Arbeitsweise nicht mag, dann mögen wir auch seine Arbeitsweise nicht. Mich schert es nicht, was er über mein Management denkt. Ihr Angebot, was uns in Monaco vorgelegt wurde, war einfach zu hoch."

"Geld ist in der Formel 1 nicht wirklich das Problem", fährt Kolles fort. "Man braucht viel mehr, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein." Dass Karthikeyan der erste Inder in der Formel 1 war, habe dem Team auch nichts gebracht: "Der Vorteil war für uns gleich null. Es hat sich definitiv als vorteilhaft für Narain und Indien erwiesen, aber Jordan hat das nicht geholfen. Indien hat das Potential in der Formel 1 noch nicht erkannt. Kleinere Länder wie Portugal oder Holland sind bereit, ihre Fahrer zu unterstützen."

Auch ein Sprecher des Teams bestätigte, dass man Narain Karthikeyan ein Angebot für die Saisons 2006 und 2007 vorgelegt hat, man mit seinen Leistungen "sehr zufrieden" war und der zweite Fahrer entgegen anders lautenden portugiesischen Medienberichten noch nicht feststeht. Auch Monteiro selbst hat mittlerweile zugegeben, dass er noch keinen Vertrag unterschrieben hat.

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