Mick Schumacher: Wer von denen ist wirklich besser als er?
Mick Schumacher konkurriert mit mehreren Fahrern um drei freie Plätze, und seine Chancen stehen wahrscheinlich besser als noch vor ein paar Monaten
(Motorsport-Total.com) - Mick Schumacher hat zuletzt recht selbstbewusst über seine Chancen auf eine Rückkehr in ein Formel-1-Renncockpit gesprochen. Ein Comeback 2025 sei "in greifbarer Nähe", wurde er dieser Tage von der Nachrichtenagentur AFP zitiert, und: "Meine Chancen in der Formel 1 scheinen bisher ziemlich gut zu sein."

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Mick Schumachers Chancen auf eine Rückkehr stehen derzeit gar nicht schlecht Zoom
Am Beginn des Ungarn-Wochenendes will Sky jetzt wissen, ob er mit dieser Aussage richtig zitiert wurde, und darauf antwortet der 25-jährige Deutsche so: "Mein Gefühl ist natürlich, dass ich natürlich gern wieder zurückkommen möchte." Das sei aber "nicht meine Entscheidung. Die Teams müssen die Entscheidung treffen."
"Ich bin einer der Fahrer, der gerade auf den Listen steht. Aber es sind viele dabei, die auch da draufstehen. Von meiner Seite würde ich natürlich sehr, sehr gern dabei sein. Aber ob's im Endeffekt passiert, müssen wir abwarten", relativiert Schumacher.
Die Faktenlage sieht so aus: Rein theoretisch haben noch sechs Teams ein Renncockpit frei, und zwar Mercedes, die Racing Bulls, Haas, Alpine, Williams und Sauber. Drei davon sind kein Thema: Mercedes hat kein Interesse dran, Schumacher vom Test- zum Rennfahrer zu befördern. Bei Red Bull hat Helmut Marko schon früher sein Veto gegen ihn eingelegt. Und eine Rückkehr zu Haas ist wohl solange undenkbar, wie das Team Gene Haas gehört.
Wer sind die Gegner von Mick um die freien Cockpits?
Bleiben also Alpine, Williams und Sauber, die allesamt hoffen, Sainz verpflichten zu können. Aber nur einer wird Sainz bekommen, was zwei der drei Cockpits offenlässt. Um die bewerben sich neben Schumacher auch Fahrer wie Valtteri Bottas, Jack Doohan, Kevin Magnussen, Logan Sargeant und Guanyu Zhou - sowie alle, die aus der Formel 2 nachdrängeln.
Wenn die "Silly Season" ganz "silly" wird, könnte theoretisch sogar noch Sergio Perez zum Thema werden, sollte er bei Red Bull trotz Vertrags rausgeschmissen werden. Esteban Ocon hingegen, mit dem Schumacher gut befreundet ist, ist vermutlich kein direkter Konkurrent: Der Franzose wird Stand heute am ehesten bei Haas gesehen.
Da ist keiner dabei, der nicht Schumachers Kragenweite wäre, und so stehen die Chancen aktuell wahrscheinlich besser als noch vor ein paar Monaten. Selbst bei Sauber-Audi ist er eine der denkbaren Varianten, sollte Sainz dort absagen - vorausgesetzt, der Audi-Vorstand hält es für eine schlaue Idee, mit zwei deutschen Fahrern auf der Weltbühne Formel 1 aufzutreten.
Wie Ralf Schumacher Micks Chancen bewertet
Micks Onkel Ralf Schumacher wittert jedenfalls eine Chance: "Die Türen öffnen sich jetzt", analysiert der Sky-Experte. "Es ist natürlich das Thema Sainz auf dem Markt, das ist klar. Das ist im Moment die Nummer-1-Personalie, und das verstehe ich auch. Jeder Teamchef muss die Chance nutzen, oder sollte warten. Aber wenn das erledigt ist, geht der Rest glaube ich schnell."
Mick habe sich bei vielen Tests, unter anderem für Mercedes, Alpine und zuletzt auch McLaren, als verlässlich erwiesen. "Wenn man tiefer reinschaut, dann sieht man das", sagt Ralf. Und mit seiner Kombination aus Jugendlichkeit und Frische, gleichzeitig aber der Erfahrung von zwei vollen Formel-1-Saisons und als Testfahrer bei einem Topteam wie Mercedes, sei er eine ernsthafte Überlegung.
"Wenn ich heute Dinge ändern will, und ich gucke auf den Fahrermarkt, dann muss ich sicher was Verlässliches haben, jemanden, der Erfahrung hat, der jung ist, der Potenzial hat", sagt Ralf. "Das hat man in seiner letzten Saison gesehen. Das kam vielleicht ein bisschen spät, okay. Die Zusammenhänge waren sehr, sehr schade - und das haben die Teamchefs auch nicht vergessen."
Für Mick ist klar: "Im Endeffekt ist es natürlich mein ganz großes Ziel, wieder in der Formel 1 zu sein. Im Moment hängen viele Sachen dran, ob's passiert oder nicht. Die größte Sache ist, dass es natürlich nicht meine Wahl ist, sondern die Teams die Entscheidung treffen müssen. Aber ich bin ready. Hoffentlich findet sich mein Weg zurück in die Formel 1."


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