Michelin spürt Bridgestones Atem im Nacken
Auch der vierte Saisonsieg ging an Michelin, doch die Franzosen sind sich bewusst, dass Bridgestone massiv aufgeholt hat
(Motorsport-Total.com) - In Bahrain war Ferrari auf den Bridgestone-Reifen schnell, doch die Gummis der Japaner wurden vom heißen Wüstenasphalt regelrecht aufgefressen. In Imola war es kühl und wie von Michelin gefürchtet kamen diese Temperaturen den Walzen aus Tokio entgegen. Im Qualifying war das Kräfteverhältnis noch ausgeglichen, doch im Rennen waren die Bridgestone-Pneus den Michelin-Reifen eindeutig überlegen. Michael Schumacher fuhr im Ferrari die Konkurrenz in Grund und Boden.

© xpb.cc
Keine Verschnaufpause: Michelin-Motorsportdirektor Dupasquier
Auch die Jordan-Piloten waren auf den Reifen der Konkurrenz schnell unterwegs, fuhren zeitweise die gleichen Rundenzeiten wie die Toyota-Fahrer und die BMW WilliamsF1 Team Piloten, was zeigt, wie gut Bridgestone im Rennen war. Soll sich das Blatt in den kommenden Rennen nicht wenden, muss man in Clermont-Ferrand in den kommenden Tagen also wieder vermehrt den Grips aktivieren.#w1#
Fernando Alonso gewann nur deshalb das Rennen, weil Michael Schumacher sich im 2. Qualifying verbremste und als 13. losfahren musste. "Ich möchte Fernando Alonso zu seiner herausragenden Verteidigung in Bezug auf den intensiven Druck und Renault dafür danken, dass sie Michelins ungeschlagenen Saisonauftakt aufrecht erhalten haben", so Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier.
"Es ist aber klar, dass der Gegner wieder bei der Musik ist", so der Franzose weiter. "Wir hatten für dieses Wochenende einen engen Kampf erwartet - und das ist exakt das, was wir bekommen haben. Auch wenn der erste Teil des Rennens ziemlich erwartungsgemäß verlief, ist es klar, dass wir während dem zweiten und dritten Rennabschnitt ein wenig an Geschwindigkeit verloren haben."
"Den definitiven Grund hierfür haben wir noch nicht feststellen können, es ist aber klar, dass Imola - welches einige heftige Bremszonen und eine Menge harte Beschleunigungszonen hat - die aktuelle Hinterreifenspezifikation stärker belastet als alle anderen drei Strecken, auf denen wir in dieser Saison bisher gefahren sind. Die Abnutzungsrate war etwas stärker als wir erwartet hatten."
"Es ist schade, dass Kimi Räikkönen nach einem glänzenden Start gezwungen war, aufzugeben. Er verwendete nicht die gleiche Reifenspezifikation wie Fernando", schließt Pierre Dupasquier seine Rennanalyse ab. "Es wäre faszinierend gewesen, seinen Fortschritt zu beobachten."

