Michelin: Probleme gelöst?
Entwicklungen in letzter Minute bei Michelin: In Budapest werden Reifen eingesetzt, in die schon die Erfahrungen aus Hockenheim eingeflossen sind
(Motorsport-Total.com) - Das Pendel der Kräfteverteilung schlägt seit einigen Rennen nicht mehr zwischen den Reifenherstellern Michelin und Bridgestone hin und her. Vielmehr waren die japanischen Pneus seit Indianapolis das Maß der Dinge. Ohne weitere Testmöglichkeiten konnte Michelin nur hoffen, im Juli die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Doch die Erfahrungen aus Hockenheim flossen in Last-Minute-Entscheidungen noch ein. Eine nächste Antwort wird das Rennen in Ungarn geben.

© xpb.cc
Michelin stellte in nur wenigen Tagen neue Reifentypen her
"Die Europa-Saison der Formel 1 schreitet weiter voran, das Rennen Budapest folgt nun direkt auf Hockenheim", so Michelins Formel-1-Direktor Nick Shorrock. "Die Streckenoberfläche ist hier etwas glatter als in Deutschland und der Kurs hat viele enge Kurven, die Durchschnittsgeschwindigkeiten sind also relativ gering."#w1#
"Die Piste wird weniger häufig genutzt als andere im Formel-1-Kalender, daher ist sie zu Beginn des Grand-Prix-Wochenendes meist sehr staubig und schmutzig", fuhr er fort. "Die Teams müssen schon etwas fahren, um die Oberfläche zu säubern. Zu Beginn wird es aber schwierig sein, einen zufrieden stellenden Grip zu erreichen."
Die zahlreichen Kurven belasten die Reifen jedoch besonders stark, zumal die Teams in den kurzen Beschleunigungsphasen eine besonders gute Traktion erreichen wollen. "Die Umgebungstemperatur ist meist sehr hoch, daher müssen wir in der ersten Runde eine starke Leistung zeigen, müssen die Reifen jedoch vor einer Blasenbildung schützen", so Shorrock.
"Zwei Drittel der Saison sind nun absolviert und bei unseren Vorbereitungen haben wir nicht nachgelassen", fuhr er fort. "Die Reifen für diese Veranstaltung wurden bei intensiven Testfahrten in Jerez gewählt, aber die Teams konnten ihre Entscheidung nach dem Deutschland-Grand-Prix noch einmal abändern. Dank unseres Produktionsteams in Clermont-Ferrand war es möglich, nach der Analyse der Daten des Hockenheim-Wochenendes einige Anpassungen vorzunehmen."
Auf diese Weise haben viele verschiedene Reifensorten ihren Weg nach Budapest gefunden. "Die umfangreiche Mischung aus Konstruktionen und Mischungen bedeutet, dass fast jedes Team eine individuelle Reifenwahl getroffen hat, um die Leistung des Gesamtpakets zu optimieren", so Shorrock. "Die Reaktionszeiten sind in dieser Hochphase der Saison unglaublich knapp. Dennoch konnten wir auf die Daten der vergangenen Grands Prix reagieren."

