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Michelin möchte Fiasko vergessen machen
Die Franzosen bemühen sich redlich, in Indianapolis die Fanherzen höher schlagen zu lassen - gewinnen möchte man den US-Grand-Prix ohnehin
(Motorsport-Total.com) - Kaum ein Reifen für ein Formel-1-Rennen dürfte so ausgiebig getestet worden sein, wie jene Michelin-Pneus für die diesjährige Ausgabe des US-Grand-Prix'. Das Reifenfiasko aus dem Vorjahr darf sich auf keinen Fall wiederholen, diese Maßgabe wurde schon zuvor ausgegeben. Doch die Leistungsfähigkeit sollte dennoch nicht untergeordnet werden. Ein schwieriger Balanceakt.

© xpb.cc
"Bibendum" ist den USA auch weiterhin ein gern gesehener Gast
"Anders als auf dem angrenzenden Oval, wird der Grand Prix im Uhrzeigersinn gefahren", so Michelins Formel-1-Projektleiter Nick Shorrock. "Für die Formel 1 das normal, aus nordamerikanischer Perspektive jedoch ungewohnt. Die Formel-1-Autos fahren zum Teil auch auf dem Oval, allerdings in der 'falschen' Richtung."#w1#
Michelin reist jedoch gestärkt in die USA, in Montréal fuhren die Franzosen ihren 100. Formel-1-Erfolg sein. "Wir sind gut für diesen Kurs vorbereitet", versprach Shorrock. "Neben Silverstone und Suzuka ist dies einer der härtesten Kurse für die Reifen. Der überhöhte Ovalbereich ist dabei besonders rau." Dabei konnte Michelin bisher nie in Indianapolis gewinnen.
"Unsere Vorbereitungen auf dieses Rennen dauern schon einige Zeit an", fuhr er fort. "Wir haben die Reifen bei zahlreichen Computersimulationen in Clermont-Ferrand und in Calspan, Buffalo, in den USA getestet. So konnten wir viele verschiedene Einstellungen testen, ohne vom Wetter beeinflusst zu werden. Alle Mitglieder unseres Teams haben an der Entwicklung des Indianapolis-Reifens für 2006 mitgewirkt, ihnen gilt mein Dank."
"Wir haben uns, wie immer, eng mit unseren Partnern vorbereitet, die letzten Tests hierfür fanden in Monza und Le Castellet statt", so Shorrock. "Wir werden sechs verschiedene Reifen in Indianapolis haben, alle sind Neuentwicklungen. Wir freuen uns auf ein aufregendes und erfolgreiches Wochenende."
Ein Stein ist den Michelin-Verantwortlichen schon vom Herzen gefallen: Der Empfang in Indianapolis war freundlich, sogar herzlich. "Wir waren uns nicht sicher, wie die Leute reagieren würden", so Shorrock zu 'Reuters'. "Aber wir wollten hierher zurückkommen, wir wollten hier Rennen fahren. Es ist die einzige Strecke, auf der wir bisher nicht gewonnen haben."
Für die Franzosen ist es vorerst auch die letzte Gelegenheit, denn Ende des Jahres wird sich Michelin aus der Formel 1 zurückziehen. Einen Gesichtsverlust in den USA muss Michelin aber ohnehin nicht fürchten. 20.000 Tickets von 2005 wurden erstattet, 20.000 weitere für 2006 hinzugekauft. Zudem spendeten die Franzosen knapp 40.000 Dollar. "Man kann das Geschehene im Vorjahr nicht wieder gutmachen, aber wir tun, was wir können, um diese Veranstaltung zu etwas Besonderem zu machen."

