Michelin fährt optimistisch nach Spa
Obwohl man in Spa keinen richtigen Reifentest absolvieren konnte, fühlt man sich bei Michelin gerüstet
(Motorsport-Total.com) - Spannung garantiert: Nach dem Gastspiel auf dem "Mikkey-Mouse-Kurs" vor den Toren Budapests tritt die Formel 1 am kommenden Wochenende auf einer der letzten großen Naturrennstrecken im Grand-Prix-Kalender an. Der 'Circuit de Spa-Francorchamps' stellt die Piloten mit seinen Mutkurven 'Eau Rouge' und 'Blanchimont' vor unvergleichliche Herausforderungen. Erfreulich für die Fans: Der als Fahrerstrecke geltende Kurs wartet im Gegensatz zum Hungaroring mit echten Überholmöglichkeiten auf. Obwohl die auch als "Ardennen-Achterbahn" gefürchtete 6,986-Kilometer-Piste für Michelin einmal mehr unbekanntes Formel-1-Terrain darstellt, hat sich der französische Reifenspezialist ebenso wie seine Partner-Teams BMW-Williams, Jaguar, Benetton-Renault, Prost und Minardi optimal auf den Großen Preis von Belgien vorbereitet.

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Michelin fühlt sich vor dem Spa-Rennen gut gerüstet
Dem 'Circuit de Spa-Francorchamps' fiebern die meisten der 22 Formel-1-Piloten sehnsüchtig entgegen: Die unweit der deutschen Grenze gelegene Berg- und Talbahn gilt als fahrerisch größte Herausforderungen des Jahres, denn sie bietet eine nahezu perfekte Mischung aus langen Geraden und schnellen (Mut-)Kurven, gewürzt mit einer langsamen Doppelschikane sowie einer schwierigen Spitzkehre. "Spa ist ein großartiger und interessanter Kurs. Durch die Senke von 'Eau Rouge' hetzen wir wirklich sehr schnell. Leider können die Zuschauer nicht miterleben, was wir beim Durchfahren dieser Passage fühlen. Das ist wirklich etwas Besonderes", verleiht Juan-Pablo Montoya, Pilot des BMW-Williams-Teams, seinen Gefühlen Ausdruck.
Da Teams, Fahrer und Reifenpartner im Vorfeld des belgischen Grand Prix nicht auf der Strecke von Spa-Francorchamps testen dürfen, stellt sie dieser 14. Saisonlauf vor keine einfache Aufgabe. Dennoch blickt Michelin-Sportdirektor Pierre Dupasquier dem Ardennen-Rennen zuversichtlich entgegen: "Dank der unterschiedlichen Reifenwahl, die unsere Partner in Ungarn getroffen haben, konnten wir wichtige Erkenntnisse sammeln. Dies hat uns bei der Vorbereitung auf das kommende Wochenende sehr geholfen." Und, Michelin testete erst vor wenigen Tagen zusammen mit Toyota in Belgien, man konnte also sehr wohl Informationen über die Strecke sammeln - sehr zum Missfallen von Gegner Bridgestone.
Zur Einstimmung auf Spa wich das BMW-Williams-Team - einer der Hauptentwicklungspartner des französischen Reifenspezialisten - auf den 'Circuit de Catalunya' nahe der spanischen Metropole Barcelona aus: "Nach dem Teststopp zwischen Hockenheim und Budapest haben wir ein sehr umfangreiches Programm abgespult, bei dem wir entscheidende Komponenten wie Motorfunktionen, Traktionskontrolle und auch die Pneus gut auf Spa vorbereiten konnten. Dabei nutzten wir den letzten Tag ausschließlich für Reifentests", bilanzierte Dr. Mario Theissen. Speziell die Simulationen über die im Rennen üblichen Distanzen stellten den BMW-Motorsportdirektor zufrieden.
Auch Ralf Schumacher reist optimistisch nach Spa. Der Pilot des BMW-Williams-Teams geht in Belgien nicht nur mit einer neuen Motor-Ausbaustufe, sondern auch mit einem modifizierten Williams-Chassis an den Start. "Unser weiterentwickeltes Auto sollte in Spa besser sein als zuletzt in Ungarn. Ich bin zuversichtlich, dass uns das neue Chassis und die Power von BMW gute Ergebnisse bringen", freut sich der dreifache Grand-Prix-Sieger. Keine Frage: Die Speerspitze von Michelin im Kampf um die Fahrer-Vizeweltmeisterschaft zeigt sich für das Saisonfinale bestens gerüstet. "Die Anforderungen für die Reifen lassen sich mit denen in Imola, am Nürburgring oder Silverstone vergleichen. Wir werden daher wahrscheinlich eine Medium-Mischung wählen."

