Michelin bringt neue Gummimischungen nach Imola
Für die hohen Randsteine in Imola hat Michelin eigens neue Reifen entwickelt - Möglichkeit eines Regenrennens bereitet Nick Shorrock kein Kopfzerbrechen
(Motorsport-Total.com) - Michelin hat 22 der letzten 23 Formel-1-Rennen gewonnen, konnte den Wettbewerbsvorteil von 2005 trotz der Regeländerungen auch in die laufende Saison hinüberretten und blickt dem bevorstehenden Europaauftakt in Imola daher optimistisch entgegen. Obwohl die Bedingungen komplett anders sein werden als etwa in Bahrain oder Malaysia, hoffen die Franzosen auf ihren vierten Saisonsieg.

© Michelin
Im Vorjahr war Imola aus Ingenieurssicht eines der Schlüsselrennen für Michelin
"Wir freuen uns auf die Rückkehr der Formel 1 nach Europa und auf Imola, eine Strecke mit großer Tradition und Geschichte", erklärte Michelins Formel-1-Direktor Nick Shorrock. "Die Reifen, die wir zu diesem Rennen bringen werden, müssen harte Bremsmanöver und Beschleunigungen handhaben können, noch dazu auf einer Strecke, deren Asphaltband fast von Kurve zu Kurve unterschiedlich beschaffen ist. Außerdem müssen die Fahrer aggressiv über die Randsteine fahren, wenn sie eine schnelle Runde erzielen wollen."#w1#
"Beim letztjährigen Grand Prix von San Marino identifizierten wir einige Bereiche, die wir weiterentwickeln mussten, um unsere zukünftige Leistung zu steigern", fuhr er fort. "Das Entwicklungsprogramm für 2006 beinhaltet diese Erkenntnisse - und unsere letzten Tests waren ermutigend. Wir haben daher eine Palette an neuen Reifenmischungen ausgewählt, um auf die Herausforderungen, auf die wir vor einem Jahr gestoßen sind, entsprechend zu reagieren."
Dass Michelins Trockenreifen derzeit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenzprodukten von Bridgestone darstellen, ist in Szenekreisen unbestritten, allerdings weiß niemand so genau, wie das Kräfteverhältnis im Reifenkrieg derzeit auf nasser Fahrbahn aussehen würde. Traditionell ist Schlechtwetter eine Spezialität von Bridgestone, doch Michelin behauptet, auch in diesem Bereich entscheidende Fortschritte gemacht zu haben.
"Man muss annehmen, dass es beim ersten Europarennen regnen wird, aber davor haben wir keine Angst, denn wir haben im Freien Training in Australien die Konkurrenzfähigkeit unserer Intermediates gesehen", gab Shorrock abschließend zu Protokoll. "Die Regenzeiten unserer Partner in Melbourne waren sehr befriedigend und unterstreichen unsere Fortschritte. Davor konnten wir diese Reifen ja nur während der Wintertests ausprobieren, als die Bedingungen weniger repräsentativ waren."

