• 07.02.2005 10:27

  • von Fabian Hust

Michael Schumacher bekommt einen Luftkissen-Sitz

Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher wird in dieser Saison mit einem neuen Sitz an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Ein PKW-Fahrer kann sich wohl kaum vorstellen, wie unbequem es in einem Formel-Fahrzeug zugeht. Der Federweg tendiert gegen Null, jede kleinste Unebenheit im Asphalt bekommt der Fahrer zu spüren. Hinzu kommt die ungewohnte "Sitzposition" im Chassis, die eher an eine Liegeposition in der Badewanne erinnert.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Für Michael Schumacher soll es im Cockpit so bequem wie möglich sein

Jeder Sitz wird an die einzigartige Anatomie der Fahrer angepasst, dennoch steigt kaum ein Fahrer am Ende eines Rennens ohne Beschwerden aus. Auch Michael Schumacher, der seit 1991 in den knüppelharten Autos fährt, gibt zu, dass sein 36-jähriger Körper die Strapazen längst nicht mehr so gut wegsteckt, wie noch vor einigen Jahren. Dabei gilt der Kerpener als einer der fittesten Piloten im Feld.#w1#

Wenn es darum geht, dass sich der Deutsche in seinem Ferrari so wohl wie nur möglich fühlt, waren die Partner des Rennfahrers schon immer einfallsreich, vom Helmausrüster 'Schubert' bis hin zu Ferrari. Nach Informationen der 'Bild'-Zeitung kann Michael Schumacher in diesem Jahr einen neuen Sitz einsetzen, der über acht aufblasbare Luftpads verfügt, zwei im Schulterbereich, eines im Rückenbereich, eines unter dem Po und vier im Beinbereich.

Damit kann der Ferrari-Pilot den Sitz durch Aufblasen der Polster ständig an seine Bedürfnisse anpassen: "Ursprünglich haben wir das System aus Komfort-Gründen entwickelt. Mittlerweile dient es aber auch der Sicherheit. Speziell im Rücken- und Po-Bereich sind die Luftkissen sehr hilfreich", so Schumacher. Bei einem Unfall sollen die Kissen einen Teil der Energie absorbieren, was das Verletzungsrisiko bei Heckaufprällen reduzieren wird.

Nach Ansicht von Ross Brawn, dem Technischen Direktor der Scuderia, wurde der Heckaufprallschutz der Formel-1-Autos beim Unfall von Ralf Schumacher in Indianapolis komplett aufgebraucht, mit dem neuen System hätte "Schumi II" ein wenig mehr Schutz gehabt: "Der Sitz-Air-Bag soll helfen, bei Unfällen die enormen Energieladung auf den Torso des Fahrers zu verteilen. Das System könnte in der Formel 1 zukunftsweisend werden", glaubt Brawn.