• 01.11.2015 12:29

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Mexiko-Stadt als Konditionskiller? Fahrer trotz Höhe unbesorgt

Obwohl beim Sport der Puls in die Höhe schnellt, spüren die Formel-1-Stars am Volant die 2.285 Höhenmeter nicht - In zwei Jahren "aus dem Auto kratzen lassen"?

(Motorsport-Total.com) - Jeder Ausdauersportler weiß: Wer auf Meereshöhe ein fitter Athlet ist, kann in Höhenlage schnell zur lahmen Ente werden - wenn er nicht für die Belastung, die die "dünne" und sauerstoffarme Luft bietet, trainiert. Lewis Hamilton zieht das in den Wintermonaten in seiner zweiten Wahlheimat Colorado regelmäßig durch und blickt dem Mexiko-Grand-Prix am Sonntag, der auf 2.285 Metern über Normalnull stattfinden wird, demonstrativ gelassen entgegen. "Es gibt keine Probleme", sagt der Weltmeister.

Titel-Bild zur News: Mexiko-Stadt, Streckenimpression

Höhensonne & "dünne" Luft: Mexiko-Stadt ist ein besonderer Flecken Erde Zoom

Dennoch betont Hamilton, dass die physische Belastung für ihn nicht intensiver, aber dennoch eine andere wäre: "Es ist so hart wie immer. Im Rennen wird die Höhe interessant, denn sie macht schon einen Unterschied." Teamkollege Nico Rosberg widerspricht in diesem Punkt. Zwar ist auch ihm beim Joggen aufgefallen, was Mexiko-Stadt als eine der höchsten Hauptstädter der Welt besonders macht, im Formel-1-Boliden spiele das jedoch keine Rolle: "Ich habe es nur gespürt, als ich um die Strecke gelaufen bin. Da war mein Puls höher. Im Auto aber nicht wirklich", zeigt sich der Deutsche unbesorgt.

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel stimmt zu und nennt die 1,2 Kilometer lange Start- und Zielpassage einen weiteren Grund für eine körperliche Belastung, die sich in Grenzen hält: "Es gibt eine sehr lange Gerade, die eine Pause ermöglicht. Das hilft." Doch so leicht tut sich mit der Höhenlage nicht jeder - nicht einmal der wohl fitteste Pilot im Feld. Triathlet Jenson Button berichtet von seiner Anreise aus Kalifornien: "Ich bin am Mittwoch angekommen und war überrascht, wie schwer sich meine Brust anfühlte."

Doch die V6-Hybridgeneration mit weniger brachialer Power hinterlässt ihre Spuren: "Die Autos stellen nicht mehr so hohe Ansprüche an den Körper", weiß Button. "Mit den Wagen von vor zehn Jahren wäre es knallhart. Da müssten wir uns aus dem Auto kratzen lassen." Der Brite blendet nicht aus, dass das noch passieren könnte, sollte die FIA ihr Vorhaben umsetzen und die Boliden ab 2017 wieder radikaler gestalten.