• 12.01.2014 13:43

  • von Dominik Sharaf

Mercedes statt Moneten: Bird "liebt" Silberpfeile

Der Brite will sich 2014 in Europa oder Nordamerika in Form halten und fester Testfahrer, kein Paydriver werden: "Muss meinen Lebensunterhalt bestreiten"

(Motorsport-Total.com) - Bei kaum einem Spitzenteam besteht so wenig Aussicht auf ein Stammcockpit wie bei Mercedes: Lewis Hamilton und Nico Rosberg haben im Alter von 29 respektive 28 Jahren beide noch viele gute Saisons vor sich, zeigen vielversprechende Leistungen und sitzen bei den Silberpfeilen fest im Sattel. Dennoch hofft ein talentierter Brite, bald der nächste Schützling des Motorsportchefs Toto Wolff zu werden: Sam Bird. Der Vizemeister der GP2 schielt in naher Zukunft auf einen Job als fester Test- und Ersatzfahrer.

Titel-Bild zur News: Sam Bird

Bird hat in der GP2 viel Werbung betrieben, ist aber nicht zum Zug gekommen Zoom

Derzeit ist der 27-Jährige gemeinsam mit dem spanischen DTM-Hoffnungsträger Daniel Juncadella im Stuttgarter Juniorkader für die Königsklasse. "Ich habe die Arbeit mit Mercedes geliebt, seitdem ich zu ihnen gestoßen bin", schwärmt Bird im Gespräch mit 'RichlandF1' und betont: "Ich liebe meine Rolle bei Mercedes." Dennoch räumt er ein, dass ihm die Testbeschränkungen das Leben erschweren, wenn es darum geht, Fahrpraxis in einem Formel-1-Boliden zu erhalten: "Das wird mit dem neuen Antriebsstrang noch schlimmer."

Schließlich werden die Teams 2014 darauf pochen, ihren Stammpiloten so viel Zeit wie möglich hinter dem Steuer zu verschaffen, um die vielen Unbekannten der zweiten Turboära auszutarieren. "Hoffentlich kann ich bald an einem Tisch mit Toto sitzen und darüber sprechen, was ich innerhalb des Unternehmens tun kann", meint Multitalent Bird, der sich offenbar vieles vorstellen kann. Gemunkelt wurde auch schon von einem Wechsel in die IndyCar-Serie. "Es geht darum, den richtigen Platz für mich zu finden, ob in Europa oder in Nordamerika. Es gibt viele Möglichkeiten."

Ende Januar nimmt er mit Starworks den 24-Stunden-Klassiker in Daytona in einem Sportwagen-Prototypen in Angriff. Alternativen zu Mercedes in der Formel 1 sind rar, schließlich verfügt Bird weder reiche Eltern noch einen spendablen Gönner: "Leider drehen sich die Kriterien im Moment nicht darum, der Schnellste zu sein. Es geht darum, wie viel Geld man auf den Tisch legt", hadert der Mann aus Roehampton, der gar nicht den Geldgeber mimen will: "An dem Punkt meiner Karriere, an dem ich mich befinde, ist das Bezahlen für einen Drive keine realistische Option, weil ich meinen Lebensunterhalt bestreiten muss und professionell sein will."