• 27.11.2011 14:38

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Mercedes: Kommt der Regen oder kommt er nicht?

Die Silberpfeile rüsten sich sowohl für trockene als auch für nasse Bedingungen - Nico Rosberg sorgt für Begeisterung in der Brasilien-Qualifikation

(Motorsport-Total.com) - In der Qualifikation von Brasilien zog sich das Mercedes-Gespann um Nico Rosberg und Michael Schumacher wieder einmal unterschiedlich gut aus der Affäre. Während Rosberg mit einigen sehr schnellen Runden und dem sechsten Startplatz zu begeistern wusste, rutschte Schumacher nur knapp in die Top 10. Der Routinier verzichtete in Q3 sogar auf eine Runde, um einen Reifensatz zu sparen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg war im Qualifying von Brasilien wieder der schnellere Silberne

Aus diesem Grund geht Schumacher nur als Zehnter in das letzte Rennen des Jahres, hat aber seine Gründe dafür. "Die Wetterlage ist sehr unsicher. Es könnte Mischbedingungen geben, möglicherweise bleibt es aber auch trocken. Da ist es sicherlich sehr wichtig, einen frischen Reifensatz zu haben - auch wenn es am Sonntag möglicherweise etwas nass wird", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn.

"Es wäre ja denkbar, dass die Strecke beispielsweise im Schlussabschnitt des Rennens den Einsatz von Trockenreifen gestatten wird. In dieser Phase noch einen neuen Reifensatz zu haben, könnte durchaus den Unterschied machen", meint der Brite. Schumacher stimmt zu, gesteht aber: "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir am Sonntag auf Trockenreifen fahren können, ist nicht sehr groß."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Brasilien


"Es ist trotzdem sehr wichtig, frische Pneus zur Verfügung zu haben. Wir wollten da auf der sicheren Seite sein. Und ob wir nun Achter, Neunter oder Zehnter sind - Platz acht wäre wahrscheinlich eh unser Maximum gewesen. Da zogen wir es vor, unsere Reifen zu schonen, um auf alles vorbereitet zu sein", erklärt Schumacher. Diese Strategie könnte sich unter Umständen noch sehr bezahlt machen.

Was nutzt der aufgesparte Reifensatz?

"Wenn es durch die Bank nass sein sollte, würde man sich vielleicht wünschen, diesen Reifensatz verwendet zu haben, um weiter vorne zu stehen. Im Trockenen sieht es aber möglicherweise anders aus", sagt der Rekord-Weltmeister. Dass er einmal mehr hinter Rosberg liege, habe zum Teil mit den Bedingungen zu tun. In Sao Paulo frischte am Samstagnachmittag nämlich der Wind merklich auf.

"Das kann sicherlich nicht für alles als Erklärung herhalten." Michael Schumacher

"Das kann sicherlich nicht für alles als Erklärung herhalten, erklärt aber immerhin einen Teil des Unterschieds", meint Schumacher. Allerdings beklagt auch Rosberg den Wetterwechsel auf der brasilianischen Rennstrecke. Der junge Deutsche hatte in Q2 noch eine Megarunde auf den Asphalt geknallt, konnte in Q3 aber nicht mehr daran anknüpfen, obwohl es "richtig gut" ausgehen habe.

"Der Wind nahm ein bisschen zu. In Q2 hatte ich außerdem einen guten Windschatten erwischt", erklärt Rosberg und fügt hinzu: "Es war also nicht möglich, diese Rundenzeit erneut zu fahren. Alles in Allem ging es sich einfach nicht noch einmal aus. Ich denke, der sechste Platz war das Bestmögliche, was wir erreichen konnten. Mehr war nicht drin." Damit blieb Rosberg immerhin vor einem Ferrari.

Brawn lobt seine beiden Rennfahrer

Der 26-Jährige teilt die Ansicht seines 42-jährigen Teamkollegen bezüglich der Reifen: Es könne "eine große Hilfe sein", einen weiteren Satz frischer Pneus zu haben - "zum Beispiel wenn die Rennstrecke abtrocknet und du einen langen Stint auf den weichen Reifen fahren musst", meint Rosberg und zeigt sich betont zuversichtlich: "Das Ziel ist natürlich, Ferrari zu schlagen. Das ist möglich", sagt Rosberg.

"Von Nicos Zeit in Q2 waren wir sehr beeindruckt." Ross Brawn

Teamchef Brawn stellt indes beiden Fahrern ein gutes Zwischenzeugnis aus: "Michael ist an diesem Wochenende sehr gut in Form. Schauen wir einmal, wie sich das Rennen für ihn entwickelt", erläutert der Brite und merkt an: "Von Nicos Zeit in Q2 waren wir sehr beeindruckt. Leider konnte er diese gute Leistung in Q3 nicht noch einmal abrufen, weil ihm in Kurve acht ein Fehler unterlief", berichtet Brawn.

Generell könnten die Reifen am Sonntag eine Hauptrolle spielen. Schon von Freitag auf Samstag veränderten sich nämlich die Bedingungen und damit auch der Verschleiß. "Die Reifen ließen am Freitag nach 14, 15 Runden zum Teil dramatisch nach. Am Samstag war es deutlich besser. Für den Sonntag ist Regen vorhergesagt. Im Rennen sollte der Verschleiß also kein Problem sein."

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