• 09.05.2014 00:06

  • von Rebecca Friese & Dominik Sharaf

Mercedes-Duell: Trotz Hamilton-Vorteil noch alles offen?

Das Duell Nico Rosberg gegen Lewis Hamilton hat auch in Spanien jeder auf dem Zettel - Rosberg ist trotz Hamiltons Siegesserie noch nicht abgeschrieben

(Motorsport-Total.com) - Wenn beim Grand Prix von Spanien am Sonntag die Ampeln ausgehen, geht der Zweikampf der Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton in die fünfte Runde. Dreimal konnte sich bisher Hamilton durchsetzen, Rosberg gelang nur der Auftaktsieg in Australien. Doch der Deutsche führt mit vier Punkten Vorsprung noch die Gesamtwertung an. Experten glauben daher nicht, dass sich Rosberg von der Siegesserie seines Teamkollegen einschüchtern lässt.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Gefragter denn je: Wie wird sich Nico Rosberg gegen Lewis Hamilton schlagen? Zoom

Red Bull, Ferrari und Co. sind mit vielen Updates nach Barcelona gereist, um die Lücke zu den dominanten Mercedes endlich zu schließen. Doch so schnell werden sich die Silberpfeile nicht einholen lassen, glaubt Experte Marc Surer. "Mercedes ist in der angenehmen Lage, dass sie ein schnelles Auto zur Verfügung haben", sagt er bei 'Sky'. "Sie können sich nun um die Details kümmern. Wie zum Beispiel in China, als sie die kurze Nase gebracht haben und die Aerodynamik verbessern konnten. Mercedes kann am Auto feilen, die anderen müssen aufholen - eine sehr komfortable Ausgangsposition."

Wer dabei diesmal die Nase vorn haben wird, ist aber auch für den ehemaligen Rennfahrer eine knifflige Frage: "Ich möchte mich da nicht festlegen. Es sah zuletzt sehr nach Lewis Hamilton aus. Aber man darf nicht vergessen: Es war in der Qualifikation jeweils nass, als Hamilton vorne lag. Im trockenen Bahrain war Nico Rosberg der Schnellere. Ich denke, es ist sehr ausgeglichen und hängt stark von der Tagesform ab."

Gut fürs Team

Sicher ist nur, dass das Team von der starken Leistung beider Piloten profitiert. So berichtet Hamilton beispielsweise: "Ich bin nicht in der Fabrik, wenn Nico da ist. Und mir erzählt auch niemand, dass er das, das und das sagt. Wir tragen gleichwertig bei. Die Ingenieure sind so klug, dass für sie theoretisch alles stimmt. Aber wenn es um die Praxis geht, da kommen ich und Nico ins Spiel. Da haben wir Einfluss."

Der Engländer findet dabei sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede: "Wir sind uns schon sehr, sehr ähnlich. Das ist gut, weil wir das Auto in die gleiche Richtung entwickeln. Nico geht gerne etwas früher von der Bremse und fährt mit mehr Tempo in den Scheitelpunkt, während ich es lieber mag, die Kurvenausgänge besser zu nehmen."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Bahrain


Wer am Sonntag zuerst aus der ersten Kurve kommt und vor seinem Teamkollegen die letzte Kurve durchfährt wird aber auf jeden Fall auf der Strecke entschieden. Gegenüber den 'Salzburger Nachrichten' betont Teamchef Toto Wolff noch einmal: "Unsere Strategie wird nicht geändert. Beide dürfen frei fahren. Wir wollen keine Taxifahrten."

Chilton: "Rosberg wird sicherlich nicht aufgeben"

Auch die hinterherfahrenden Kollegen betrachten das teaminterne Kopf-an-Kopf-Rennen mit Interesse. Angesprochen auf Rosberg, der zuletzt dreimal hintereinander von Hamilton geschlagen wurde, meint Fernando Alonso bei der Pressekonferenz am Donnerstag zwar, dass er eine solche Erfahrung noch nicht gemacht habe, verweist aber auf das Stallduell zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel im vergangenen Jahr, worauf Vettel scherzhaft antwortet, er würde Hamilton hassen, wäre er in Rosbergs Situation.

Aber auch Pastor Maldonado glaubt nicht, dass Hamilton sich schon in Sicherheit wiegen kann. "Du willst deinen Teamkollegen immer schlagen. Man will immer sein Bestes geben und vor seinem nächsten Konkurrenten bleiben. Es ist bestimmt nicht ideal, immer hinterher zu fahren, aber ich denke, sie sind beide sehr stark. Einmal ist der eine schneller, einmal der andere. Es kommt darauf an, wie der Fahrer damit umgeht."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von China


Max Chilton ist ebenfalls von Rosbergs Stärke überzeugt: "Es ist schwer, jemanden zu schlagen, der nie aufgibt. Rosberg wird sicherlich nicht aufgeben. Er gibt 100 Prozent und wird ganz bestimmt noch Siege einfahren." Und auch Rookie Daniil Kwjat glaubt nicht, dass einer der beiden aus Höflichkeit zurückstecken würde: "Ich kann nicht für andere sprechen, aber ich persönlich denke, dass es nie eine große Freundschaft zwischen Teamkollegen geben kann. Mann will immer Erster sein."

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